Sternenlicht von Balz Strebi
5. kapitel

die wölfe waren verjagt, und wubbel und seine goblins drängten zum aufbruch.
"wo ist eigentlich unser gepäck?" fragte mjoki.
"dort oben", sagte peppe und zeigte zum gipfel der steinwaldspitze, der einige hundert meter über ihnen in den klaren himmel ragte.
"oh, das könnte schwierig werden..." sagte mjoki.
"ich werde jemanden raufschicken", sagte wubbel und rief den goblins etwas zu.
sofort machten sich einige von ihnen daran, den berg hinaufzuklettern.
"das ist doch nicht nötig, dass du deine leute nur wegen unserem gepäck in gefahr bringst", sagte mjoki.
"keine angst, die verstehen was vom klettern", sagte wubbel.
es dauerte etwa eine stunde, dann kehrten die goblins wohlbehalten zurück, mitsamt allem gepäck. nun konnte sie endlich aufbrechen.
mjoki und peppe ritten neben wubbel, er hatte sie eingeladen, noch ein paar tage bei ihm zu bleiben, bevor sie nach norden gehen würden. er hatte nur den kopf geschüttelt, als sie ihm erzählten, was sie vorhatten.
peppe blieb während der reise nicht verborgen, dass zwischen mjoki und wubbel inzwischen mehr bestand als nur freundschaft.
als er und mjoki einmal unter sich waren, sprach er sie darauf an.
"ja, du hast recht, ich hätte es dir eigentlich schon früher sagen müssen", sagte mjoki.
"aber weißt du, ich weiss selber noch nicht so recht, wie ernst es mir dabei ist", fuhr sie fort, "er muss bei seinem volk bleiben, und ich habe keine lust, die ganze zeit hier in den bergen zu leben. und ausserdem, du kennst ja das problem, irgendwann wird er sterben, und ich nicht."
"sag sowas nicht, mjoki!"
"ich kann nichts daran ändern, ich bin nun mal eine elfe."
eine weile ritten sie schweigend dahin, inzwischen wieder von lebendigen bäumen umgeben, die jetzt allerdings immer spärlicher wurden. es ging steil bergauf.
"bist du eifersüchtig?" fragte mjoki plötzlich geradeheraus.
"mjoki!"
"entschuldige, ich bin manchmal ein wenig zu direkt, nehme ich an..."
"na ja, du hast schon recht, aber eifersüchtig ist nicht das richtige wort dafür. ich hatte einfach nur ein wenig angst, denke ich."
"angst? wovor denn?"
"dass ich nicht mehr bei dir sein kann", sagte peppe.
"sowas wird nie geschehen, peppe, das verspreche ich dir."
"tut mir leid, es war dumm von mir, sowas überhaupt zu sagen."
"ach was, du brauchst dich doch nicht dafür zu entschuldigen. ich bin froh, dass ich mit dir so offen darüber reden kann, weißt du. ich habe dir soviel zu verdanken, du bist und bleibst mein bester freund, daran wird auch meine liebe zu wubbel nichts ändern."
"ich wünschte, ich wäre auch unsterblich", sagte peppe.
"das würde ich niemandem wünschen", sagte mjoki.
sie erreichten einen passübergang. ein kühler wind blies, es wurde abend. unter ihnen lag ein rauhes, kahles hochtal, schon im schatten, nur die bergspitzen leuchteten rötlich im letzten licht der sonne.
"wie lange werdet ihr bei uns bleiben?" fragte wubbel, der jetzt wieder neben mjoki und peppe ritt.
"was denkst du, peppe, weiss noch jemand von dem schwert ausser uns?" fragte mjoki.
"akios war schon an der akademie ein mensch, der sein wissen nie gerne mit anderen teilte, ich denke, hier sind wir eine weile in sicherheit", sagte peppe.
"das ist gut", sagte mjoki.
sie drehte sich um und blickte wubbel in die augen.
"eigentlich würde ich dinnuans aufgabe gerne schnell zu ende bringen", begann sie, "aber es gibt da etwas, das ich vorher noch abwarten will, bevor ich mich in ein solches abenteuer stürze."
"abwarten?" fragten wubbel und peppe gleichzeitig.
"mindestens neun monate", sagte mjoki und legte eine hand auf ihren bauch.
"ich werde dir einen thronfolger schenken, wubbel", sagte sie.
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© Balz Strebi
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Und bestimmt geht's hier bald weiter zum 6. Kapitel...

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