Ich habe es gesehn von Blacky
.
Auf einer Lichtung sah ich es stehn,
das reinste aller Wesen, ein Einhorn.
Nie hab ich was schöneres gesehn.

Zärtlich zupfte es dort an jungem Gras
am Ufer eines kleinen Teichs.
Sein Antlitz spiegelte sich im kristallklaren Nass.

Sein Körper war schlank und kraftvoll zugleich,
das Fell von einem magischem Weiß,
Mähne und Schweif bewegten sich im Winde leicht.

Fein wie gesponnenes Silber wirkte das Haar.
Sein Anblick bannte mich.
Alles an diesem Wesen so anmutig war.

Eine leichte Bewegung des Kopfes verriet es dann.
Für einen Moment atmete ich nicht.
Ein spitzes Horn verzierte seine schmale Stirn.

Es leuchtete auf im Sonnenlicht
Ich streckte meine Hand aus
Und vergaß die ganze Welt um mich.

Ich hatte mich verraten und schämte mich.
Mein Herz schlug bis zum Halse.
Doch vertrieben hatte ich es nicht.

Ruhig und gelassen sah es mich an.
Ein Blick, der mich nicht losließ.
Wohl wissend, dass ich nicht näher kam.

So stand ich da und konnte es nicht glauben
Das Einhorn sah mich an 
Und ich sah in seine Augen.

Augen, die man nie vergisst,
schön wie Morgentau, 
der auf zarten Blüten glitzernd wie ein Diamant
Den ersten Sonnenstrahl küsst.

Wie in Trance blieb ich stehn, 
dann löste ich mich schweren Herzens,
ich wusste, ich muss gehen.

So ließ ich es weiterziehn. 
Doch eines kann mir niemand nehmen.
Das Einhorn, ich habe es gesehn.
.

© Blacky
Vor Verwendung dieser Autoren-EMail-Adresse bitte das unmittelbar am @ angrenzende "NO" und "SPAM" entfernen!
.
www.drachental.de