Der Ring von Mitch
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Tagesanbruch in der Mark
doch kein Vogel singt sein Lied
Dunkelheit ergreift den Tag
das Licht vor etwas flieht

eisig dehnt sich Stille aus
Angst zum Greifen nah
Menschen huschen in ihr Haus
als etwas geschah

Waffenscheppern - Türe knarrt
Pferdwiehern trägt der Wind
Huf vorm Tor im Sande scharrt
Fraglich wer die Fremden sind

Blick verstohlen von der Zinne
Nebel ist zu seh'n
Plötzlich - eine dunkle Stimme
Worte mir im Kopf entsteh'n

durch den Singsang jener Worte
nicht mehr Herr des eignen Handelns
magisch zieht's mich zu dem Orte
das Tor - mein Ziel des wirren Wandelns

langsam - ohne zu versteh'n
geb' ich frei den Weg
öffne das Tor - lass es gescheh'n
nicht mehr überleg

leise nähert sich ein Wesen
trägt in seiner Hand 'nen Stab
beginnt in meinem Kopf zu lesen
sieht Gedanken die ich hab

seh' für einen Augenblick
stechende Augen - 'nen grauen Bart
weiche angsterfüllt zurück
den Blick ich nicht ertrag

erhaben geht er durch das Tor
und dunkle Schatten folgen ihm
Wispern - Raunen ganz sonor
Nebelschwaden nach sich zieh'n

Schreitet - kein Gefühl zu scheitern
zu dem Herrn von uns'rer Feste
dicht verfolgt von sein'n Begleitern
flüstert ihm es wär' das Beste
jenen Ring der so verflucht
ihm zu übergeben
sonst würden alle heimgesucht
und keiner überleben

der Ring seih nicht für euch bestimmt
ein Zufall - jene Habe
so sprach er und die Zeit verrinnt
bedrohlich scheint die Lage

der König blass und angespannt
verzerrt wirkt sein Gesicht
das hatte er nicht so geplant
der Ring erstrahlt im Licht

mit Widerwillen übergibt
der König jenes Rund
das ihm so sehr am Herzen liegt
er Schweigt - Gepresster Mund

der Magier intoniert sofort
Worte alter Zeiten
bringt sich zu 'nem andren Ort
die Schatten ihn begleiten

es schließt sich das Portal mit Donner
das Dunkel schnell verfliegt
ein junger Tag im schönsten Sommer
das Gute hat gesiegt

die Vögel zwitschern wieder leise
der Blumenduft hüllt alles ein
das Gute siegte fragt der Weise
könnt ihr da wirklich sicher sein?

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