Die Nacht des Drachen von Nimue

Es ist Nacht,
Wie dafür gemacht.
Ein Fels in Form von einem Ei,
Ein Flügel, ein Knacken, dann ist es vorbei,
Das Geschöpf blickt auf,
Einsam steht es in dem Hauf’,
Ein paar Schritte zur Seite,
Lichter in der Weite ,
Und nun die Flügel,
Fast wie kleine Hügel,
Ein Berg, ein Stern, eine Nacht,
Nur für einen Drachen gemacht.

Die Flügel ausgebreitet,
Wie elegant er doch schreitet,
Es ist ein starker Drache,
Gewidmet einer anderen Sache:
Das Fliegen soll es sein,
Auch wenn er ist noch so klein,
Flügel unbeholfen geschwungen,
Einmal in  die Luft gesprungen,
Doch es bleibt alles wie es war,
Am Boden ein verwirrter Narr,
Trotzig versucht er es erneut,
Oh welch’ ein Jubel, welch’ eine Freud’,
Er fliegt, er fliegt!
Er hat gesiegt!
Ein Windhauch, ein Stich frischer Luft, eine Nacht,
Nur für das Fliegen gemacht.

Frische Nachtluft um seine Nase,
Weit unter ihm ein kleiner Hase,
Links hohe Berge,
dort Menschen wie Zwerge,
Staunend schaut der Drache um sich,
Oh, warum - fragst du dich?
Für ihn ist doch noch alles neu,
Aber er kennt keine Furcht und keine Scheu,
Graziös fliegt er hoch und runter,
Eine Wendung , nun ist er munter,
Ein Tal, ein Haus, eine Nacht,
Nur für das Neue gemacht.
Ein Drache ja so ganz allein,
doch es stört ihn nicht nach allem Anschein,
Die schwarze Nacht verschluckt ihn ganz und gar,
Doch fast hätte man ihn erkannt, um ein Haar,
Gehalten für ein Flugzeug hat man ihn,
Wie es für den ersten Blick auch schien, 
Man schaute nicht noch einmal hin,
Sodass er konnt’ entrinn’,
Pass nur auf, junger Drache,
Andere machen’s besser, um’s Hundertfache!
Ein Mensch, eine Technik, eine Nacht,
Auch für Gefahren gemacht.

Abenteuer kommen noch genug,
Doch mach mache ja kein Unfug,
Zu schade ist das Leben,
schnell geht etwas mal daneben,
Doch das Mahnen ist nicht angesagt,
Flugs wird es vertagt.
Der Drache zieht weiter seine Kreise,
Natürlich ganz auf seine Weise ,
Aber der Schlaf holt ihn bald ein,
Ein Siebenschläfer ist er nicht, nein,
Doch müde wird er schon,
Auch wenn er ist ein tapferer Sohn,
Eine Träne, ein Stolz, eine Nacht,
Für das Träumen gemacht.

Eine Höhle, das wäre nett,
ein äußerst bequemes Bett,
Suchend fliegt er hin und her,
Ok, - seien wir fair,
Ziemlich schnell findet er etwas,
Zwar nicht viel größer als ein breites Fass,
Doch es reicht genau,
Komm her und schau,
Erschöpft legt er sich nieder,
Wohlgefühl kommt wieder ,
Eine Nacht,
einfach dafür gedacht.
 

© Nimue
Vor Verwendung dieser Autoren-EMail-Adresse bitte das unmittelbar am @ angrenzende "NO" und "SPAM" entfernen!
.
www.drachental.de