Ich ging einen vorsichtigen Schritt weiter,
dann noch einen... und nochmals einen. Schließlich war meine Hand
nur noch wenige Zoll von ihm entfernt.
Ich zögerte.
War er das Risiko überhaupt wert? Sollte
ich mich seinetwegen in Gefahr bringen?
Aber ich musste irgendwas tun!
Ich sah ihn durch die Gitterstäbe, sah
sein schmutziges Gesicht, das vor Schweiß glänzte. Er sah aus
wie damals... Dunkle Haare, die ihm ins Gesicht hingen, ein Drei-Tage-Bart,
nicht so gepflegt, wie er sonst immer war, die Augen, die unruhig unter
den geschlossenen Lidern hin und her zuckten.
War er es überhaupt wert? Meine Hand
glitt durch die Gitterstäbe hindurch und berührte sein Gesicht.
Im gleichen Moment riß ich die Augen
auf. Das wohlige Halbdunkel meiner Kammer empfing mich. Ich drehte mich
auf den Rücken und setzte mich schwer atmend auf.
Gott sei dank, dachte ich, es war nur ein
Traum gewesen...
-*-*-*-
Déja-vu!
Ich ging einen vorsichtigen Schritt weiter,
dann noch einen und nochmals einen. Ich ging in die Hocke. Ich streckte
meine Hand aus, zwischen den Gitterstäben hindurch, bis sie ganz knapp
vor ihm in der Luft hing.
Ich zögerte.
Ein Geräusch ließ mich erschrocken
herumfahren, aber da war nichts, niemand, nur der lange Korridor, den ich
seit drei Jahren regelmäßig als Wache abschritt. Die Fackeln
loderten in ihren Halterungen an der Wand und spielten Bewegungen in den
Schatten vor, wo keine waren.
Ich drehte mich wieder zu ihm um...
Flinn...
Bilder stiegen in mir auf. Geräusche,
Gerüche, Gefühle, all das prasselte plötzlich auf mich ein
mit einer Gewalt, die mich fast zurückwarf.
Meine Hand fiel auf mein Knie, und meine Fingernägel
bohrten sich durch den groben Stoff meiner Uniform, bis sie in meine Haut
drangen und mir Schmerzen bereiteten, die die Erinnerungen zurückdrängten.
Ich löste meine verkrampfte Hand und
stemmte mich in die Höhe.
Er war unrasiert und schmutzig, Schweiß
überzog sein ganzes Gesicht und ließ ihn im Flackern der Fackeln
glänzen. Über seinem linken Auge sah ich eine Platzwunde, um
die sich jemand stümperhaft gekümmert hatte. Eine Narbe würde
zurückbleiben. Seine Kleidung war schäbig und aus grobem Stoff,
der unter den unbarmherzigen Händen der Wachen gerissen war. Seine
Brust hob und senkte sich unter dem zerschlissenen Stoff und schimmerte
wie sein Gesicht schweißig-nass und schmutzig vom Dreck der Straße.
Ich erkannte den Ansatz der Narbe, die sich quer über seine Brust
zog, und verbannte die Gedanken an den Tag, als er die Verletzung erlitt,
verbannte die Erinnerung an die Schmerzen, die Angst und das Bangen. Ich
hatte geglaubt, ich hätte das alles vergessen.
Im Gang hinter mir drangen nun wirklich Geräusche
von Schritten und dumpfen Stimmen. Ich warf ihm einen letzten Blick zu,
dann wand ich mich ab und ging den Geräuschen entgegen, weg von meinen
Erinnerungen.
Nach ein paar Schritten begegnete ich Stoven.
"Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst
gesehen", lachte er. Ich mochte Stoven mit seiner freundlichen, besorgten
Art und lächelte zurück. Wir waren uns sehr ähnlich: Beide
waren wir Halbelfen, die keine Magie wirken konnten. Es war nichts Seltenes
oder Aufregendes. Das Zeitalter der Magie ging zu Ende, und wir waren ein
Teil davon. Einzig Magie spüren konnte ich, das hatte ich Stoven voraus.
Aber dieses Wissen brachte mir meist nicht viel, da ich sowieso keine Magie
wirken konnte. Es war ein Teufelskreis.
"Nein, nur schlecht geschlafen", log ich.
Flinn... Wer hätte damit gerechnet?
"Ich mache deine Runde fertig. Mach, dass
du ins Bett kommst."
Ich nickte und war froh, aus dem Gewölbekeller
herauszukommen. Glücklich erreichte ich mein Zimmer, schlug die Tür
zu und ließ mich aufs Bett fallen.
Ich seufzte und schloss die Augen.
Flinn... Warum tat es so weh? Ich dachte...
Ich wälzte mich herum. Aber ich dachte,
das sei alles... schon lange vergessen.
Ich wischte mir eine Träne aus dem Auge.
Es tat immer noch weh, auch nach so langer
Zeit und allem, was passiert war.
Was tat er hier, verdammt noch mal!
Ich schlug mit der Faust in mein Kissen.
Warum war er hier?
Ich fluchte lautlos und wischte mir noch mehr
Tränen aus dem Gesicht.
Ich musste wissen, was passiert war. Ich stand
wieder auf und trat nach draußen auf den Gang, von dem die Zimmer
der Hohen Palastwachen abgingen. Ich warf einen raschen Blick nach rechts
und links, und als ich niemanden entdecken konnte, schloss ich meine Zimmertür
hinter mir.
Ich hastete lautlos über den Gang, hastete
treppab zum Gewölbekeller mit den Zellen. Ich brauchte einen Moment,
bis sich meine Augen an das halbdunkle Flackern der Fackeln gewöhnt
hatten. Leise schlich ich an den ersten drei Zellen vorbei, dann war ich
schon bei Flinn. Er lag noch immer so da, wie ich ihn vor einigen Stunden
verlassen
hatte. Ich klammerte meine Hände um die Gitterstäbe und drückte
so fest zu, daß meine Knöchel weiß hervortraten.
Damals... Damals, als ich noch mit Flinn durchs
Land zog, damals, als wir uns noch mit kleineren und größeren
Gaunereien am Leben hielten, damals, als er mir mein Kind nach der Geburt
entrissen hatte, um es...
"Loreley."
Ich sprang erschrocken auf und drehte mich
gleichzeitig zu der Stimme um.
"Was machst du denn hier?" Die Wache trat
ins flackernde Licht.
"Barnard", japste ich atemlos. "Hast du mich
erschreckt."
"Das ist meine Runde", sagte er mit einer
gewissen Amüsiertheit in der Stimme.
"Ich weiß. Aber als ich vorhin auf meiner
Runde gesehen habe..."
"Dass wir einen Neuzugang haben, wurdest du
neugierig?"
Ich nickte. Ich war froh, dass Barnard aufgetaucht
war.
"Die Wachmannschaft hat ihn gestern Nacht
aufgegabelt. Er lag in der Gosse, sturzbetrunken." Barnard schüttelte
den Kopf, als ob er noch nie jemanden gesehen hatte, der betrunkener gewesen
war. "Eine der Palastwachen, Aolis, hat ihn an den Arm getreten, um zu
sehen, ob er noch lebt... Er lebte. Und sprang Aolis in einer so schnellen
Bewegung an den Hals, dass niemand der drei anderen Wachen etwas tun konnte.
Sie waren alle so überrascht und hilflos, dass sie nur zusahen, wie
er hier", Barnard zeigte mit dem Kinn auf Flinn "Aolis erwürgte."
Ich schauderte bei dem Gedanken und dachte
daran, wie Flinn mir diesen Griff gezeigt hatte.
"Danach ging alles sehr schell. Die Wachen
sind aus ihrer Starre erwacht und haben ihn bewusstlos geschlagen. Es war
nicht schwer, da er ja wirklich betrunken war. Und dann haben sie ihn hierher
gebracht."
"Wieso?" flüsterte ich.
"Wieso?" Barnard lachte. "Man könnte
meinen, du wärst erst seit heute Morgen bei uns."
Ich lächelte Barnard gequält an.
Ich wusste, wieso er hier war und nicht bei den anderen Gefangenen, weit
drinnen in der Stadt, weit weg vom Palast, weit weg vom Fürsten.
Ich war eine der Hohen Palastwachen, gleichbedeutend
mit einem Ausbilder für Kämpfer. Und die Kämpfer kamen von
der Straße, ausgewählt durch ihr Auftreten, durch ihren Willen,
sich ihrer Verhaftung zu widersetzen. Sie wurden hierher gebracht, von
den Hohen Palastwachen ausgebildet und dann für den Fürsten in
der Arena, dem Mittelpunkt der Stadt, aufeinander losgelassen. Der Überlebende
kämpfte gegen wilde Tiere, erst die Harmloseren, bis hin zu ausgehungerten
Löwen und anderen Raubtieren, auch magische Wesen waren stets dabei.
Und dann... kam der Drache.
Der letzte Kampf desjenigen, der alles andere überlebt hatte. Der
Drache, der ganze Stolz des Fürsten.
Mir war klar, dass es eine Menge Magie kostete,
den Drachen unter Kontrolle zu halten. Es hieß, er war uralt und
gebrechlich, aber ein Drache... Ich kannte das Märchen um den Drachen,
wie er damals den Fürsten als Baby das Leben gerettet haben soll,
als dieser von den Orks aus dem Norden entführt worden war. Es war
eine hirnrissige, widersprüchliche Geschichte voller Fehler, aber
sie wurde noch heute erzählt, strotzte sie doch vor Magie, die man
heute zu verlieren drohte.
Ich warf einen kurzen Blick auf Flinn. Ein
Kämpfer...
"Ich glaube, mit ihm haben sie einen guten
Griff gemacht", meinte Barnard und sah ebenfalls zu Flinn.
Ja, dachte ich, den besten, den sie hatten
machen können.
"Das Training geht los", sagte Barnard plötzlich.
"Die anderen holen die Gefangenen."
Der Übungsplatz lag direkt neben dem
Palast. Er war hoch ummauert, ausgerüstet mit Schießscharten,
in denen sich Wachen versteckt hielten, um das Treiben der Ausbildung in
Schach zu halten. Barnard und ich kamen zur Waffenausgabe, halfen aber
nicht mit, sondern nahmen uns unsere Waffen vom Stapel weg. Die Männer
und Frauen bekamen Holzwaffen, mit denen sie uns nicht verletzen oder sich
einen Weg in die Freiheit bahnen konnten. Trotz der Wachen mit den Bögen
waren wir vorsichtig. Die Holzwaffen taten auch trotz der Rüstung,
die wir beim Training trugen, schmerzhaft weh und richtig angewandt konnten
auch sie tödlich sein. Ohne es zu wollen, hoffte ich, dass Flinn das
nicht herausfand.
Ich wartete auf Sara, für deren Ausbildung
ich zuständig war. Ich begann mit den ersten Kampfabfolgen, mit denen
sie auch nach vier Monaten Ausbildung noch Schwierigkeiten hatte. Wir kämpften
nicht lange. Gerade, als ich ihr eine Finte genauer erklären wollte,
hörten wir Schreie und Rufe von der anderen Seite des Übungsplatzes.
Ich schaute entsetzt zu den Hohen Palastwachen, die ihre Schüler stehen
ließen, um den Tumult zu beenden. Ich ließ Sara ebenfalls stehen
und ging mit zögernden Schritten zu den Kämpfenden hinüber.
Inzwischen waren schon vier Wachen in den Kampf verwickelt, und ich brauchte
nicht lange, um zu wissen, wer mit den Wachen kämpfte: Flinn.
Als ich die Gruppe erreicht hatte, streckte
ich meine Hand aus. Ich wusste nicht, wieso, aber ich drückte sie
Flinn einfach auf den Rücken. Und dann geschah alles in Zeitlupe:
Ich spürte seine Wärme, spürte
seine Muskeln, die sich anspannten. Ich bemerkte, dass mein Mittel- und
Ringfinger in einen Riss seines Hemdes gerutscht waren und nun auf seiner
verschwitzen Haut lagen. Als mir das alles klar geworden war, spürte
ich seine Gegenwehr erlahmen. Seine Muskeln krampften sich ein letztes
Mal zusammen, dann ergab er sich den Palastwachen. Meine Hand löste
sich von seinem Rücken und die Zeit lief wieder in normaler Geschwindigkeit.
Die anderen Wachen zerrten Flinn zur Seite,
schubsten ihn hin und her und traten nach ihm, bis er im Staub lag. Dann
wurde er von vier Wachen an den Armen und Beinen gepackt und zurück
in seine Zelle gebracht.
Barnard sah ihnen kopfschüttelnd nach.
"Das muss ich dem Fürsten melden", murmelte er.
"Wieso?" fragte ich. Ich war noch fix und
fertig von der Berührung mit Flinn. Ich hatte ihn so lange nicht mehr
gespürt...
"Er scheint etwas Besonderes zu sein. Ich
glaube, dieser Kampf wird etwas ganz Besonderes."
Ich verstand nicht, was Barnard meinte, und
er ließ mich einfach stehen, um den Wachen nachzueilen, die Flinn
weggeschafft hatten.
Und dann fiel es mir ein: Der Drache!
"Loreley, er will dich sehen", rief Barnard
vom Eingang aus und sah mich skeptisch an, als ich bei ihm stehen blieb.
"Wer?" fragte ich dümmlich. Ich wusste,
wen er meinte. "Wieso?"
Barnard zuckte mit den Achseln. "Keine Ahnung,
frag ihn selbst... Und keine Angst, er kann dir nichts tun, wir haben ihn
wieder eingesperrt." Barnard lachte, aber es klang mehr wie ein verächtliches
Schnauben. "Wieso er ausgerechnet an dir interessiert ist..."
"Ich kenne ihn nicht, falls du darauf hinaus
willst, Barnard", log ich meinen Vorgesetzten an. Ich zögerte nicht
mit meiner Antwort, auch wenn ich damit mein ganzes Leben verleugnete.
Barnard zog verschmitzt eine Augenbraue hoch
und schickte mich dann mit einem Klaps auf den Hintern in die Kellergewölbe
zu den Zellen. Ich wurde immer langsamer, je näher ich Flinns Zelle
kam. Und meine Gedanken rasten: Was wollte er? Wieso verlangte er so unverschämt
nach meinem Besuch? Welches Recht nahm er sich heraus, eine Hohe Palast...
Ich war angekommen.
Flinn lag rücklings auf seiner Pritsche,
die Hände unter dem Kopf verschränkt. Er sah nicht auf, als ich
mich räusperte, um auf mich aufmerksam zu machen. Ich räusperte
mich noch einmal, diesmal lauter. Wieder nichts. Ich umklammerte die Gitterstäbe
und drückte mein Gesicht zwischen zwei Stangen und sah zu Flinn, der
nach wie vor regungslos auf der Pritsche lag. Sein Kiefer bewegte sich,
als ob er etwas kauen würde. Aber er reagierte nicht auf mich.
"Was willst du?" fragte ich. Ich hatte barsch
klingen wollen, abgeklärt und vollkommen sicher, aber ich brachte
nur ein klägliches Piepen zustande.
Keine Reaktion.
"Was willst du, Flinn?" fragte ich wieder.
Diesmal entschlossener und wütender.
Er kaute weiter.
"Verdammt, Flinn!" schnauzte ich. "Ich kann
dich jederzeit auspeitschen lassen. Oder dich in ein richtiges Gefängnis
verlegen lassen."
Er richtete sich langsam auf. "Man sagt Guten
Tag, wenn man sich lange nicht gesehen hat."
Seine Stimme klang dröhnend
in meinem Kopf wider. Ich hatte sie vergessen. Ich hatte ihren wohligen
Klang vergessen, ihre Wärme, ihr leichtes Summen in meinen Ohren,
ihr Rauschen in meinem Kopf.
"Was?" fragte ich verdattert.
"Guten Tag."
Ich blinzelte und wurde mir bewusst, wie sehr
ich mich an die Gitterstäbe presste, als ob ich hindurch wollte, zu
ihm, in seine Arme. Ich atmete tief durch und wich ein wenig zurück,
aber meine Hände ließen nicht von den Stäben ab.
Er grinste mich spitzbübisch an.
"Wie kommst du hierher?" fragte er mich und
sein Lächeln verschwand.
Ich brauchte einen kurzen Moment, um zu verstehen,
was er von mir wollte. "Oh, ich..." Ich atmete noch einmal tief durch.
"Ich bin eine Hohe Palastwache und zuständig für die Ausbildung
von Männern und Frauen, die dem Fürsten im Kampf Freude bereiten
sollen." Es hörte sich an wie auswendig gelernt.
"Hmm", war alles, was er dazu sagte. "Ausgerechnet
du, ja?"
Ich schnappte nach Luft. "Ich habe mich nach...
unserer Trennung mit kleinen Jobs durchgeschlagen. Und irgendwann bin ich
mit einer Palastwache aneinander geraten, die mich wegen Beleidigung verhaften
wollte, es dann aber doch nicht tat, weil ich sie dermaßen verprügelt
hatte, dass ihr heute ein Zahn fehlt." Ich holte Luft. "Ich lud Lina zu
einem Versöhnungsbier ein, woraufhin sie mir riet, mich im Palast
als Wache ausbilden zu lassen." Ich zuckte mit den Achseln. "Das habe ich
gemacht, sie fanden mich gut und schickten mich nach drei Monaten zu Barnard.
Das war’s, Ende der Geschichte."
Flinn nickte wieder. "Na ja, wie du siehst,
habe ich es nicht viel weiter als damals gebracht." Ich hatte aufgehört
zu zählen, wie oft ich ihn aus irgendwelchen Kerkern befreit hatte...
Und dann verging mir das Lächeln. "Diesmal hole ich dich nicht raus,
wenn es das ist, was du willst."
Er stand auf und kam mit zwei Schritten auf
mich zu. Er war schnell, und ehe ich überhaupt daran denken konnte,
etwas zu tun, hatte er meine Handgelenke umfasst und stand ganz nah bei
mir. Ich spürte seine Wärme und seinen Atem auf meiner Haut.
Ich war wie benebelt und vergaß alles, als plötzlich die Hölle
ausbrach. Schreie hallten durch den Gang des Gewölbes, warfen Echos,
die wieder Echos warfen. Hände zerrten an meinen Schultern, Arme legten
sich um meinen Bauch und zogen mich nach hinten, weg von den Gitterstäben,
an die ich mich klammerte, durch die hindurch Flinn meine Gelenke gepackt
hatte. Ich erkannte Stimmen, Barnard, die andere Hohen Palastwachen. Sie
wuselten um mich herum, stachen mit spitzen Stangen nach Flinn, damit er
mich losließ. Sie zogen an mir, schrieen Flinn an, mich loszulassen,
verletzten ihn, taten mir weh. Dann lösten sich ganz langsam Flinns
Finger um meine Gelenke und dann war es vorbei. Ich war frei, und Flinn
wurde in die hintere Ecke seiner Zelle vertrieben. Ich blickte panisch
um mich und verstand gar nicht, was los war. Ich spürte, wie sich
unter mir jemand bewegte, wie sich ein Arm fest in meinen Magen grub. Dann
rutschte ich zur Seite und sah Barnards Gesicht vor mir. Ich musste auf
ihn gefallen sein.
"Alles in Ordnung?" fragte er.
Ich nickte. Ich brachte keinen Ton heraus.
Ich blickte zu ihm herüber und sah ihn in der Ecke seiner Zelle hocken.
Er blutete aus zahlreichen Wunden und beschimpfte die Wachen aufs Übelste.
"Alles in Ordnung", murmelte ich und nickte.
-*-*-*-
Turniere zur Erheiterung des Fürsten fanden
unregelmäßig statt. Aber wenn sie stattfanden, war die gesamte
Stadt auf den Beinen. Es gab einen Jahrmarkt, Zuckerzeug, echte Magier,
Musikanten, Jongleure, Scharlatane, Taschendiebe. Es war eine Mixtur aus
vertrauten und fremden Gerüchen, Einheimischen und Fremden, Neugierigen
und Geschäftsleuten. Es war laut, in den kleineren Gassen
stickig und heiß.
Der ganze Trubel ging auch nicht spurlos an
uns vorbei. Wir Hohen Palastwachen hatten unsere besten Uniformen an, trugen
feine Handschuhe und unsere Schwerter und Dolche steckten in Lederscheiden.
Wir waren nervös und lachten zu viel und zu laut. Als wir den Palast
verließen, hatten wir nur Sara und Flinn in Ketten gelegt. Sie sollten
heute um die Gunst des Fürsten buhlen.
Flinn hatte seit dem Zwischenfall in seiner
Zelle gesessen. Er hatte in diesen zwei Wochen weder trainiert, noch hatte
er erklärt bekommen, was passierte.
Trotz allem bedauerte ich Sara. Selbst mit
jahrelanger Ausbildung hätte sie keine Chance gegen Flinn gehabt.
Nicht einmal ich würde gegen ihn ankommen, obwohl ich seine Ausbildung
genossen hatte... Ich schüttelte den Gedanken ab und hob meinen Blick,
als wir aus den Palastmauern traten, mitten auf den Stadtplatz, der brechend
voll mit Menschen war. Sie jubelten uns zu, begafften die beiden Kämpfer
und schon sah ich die ersten Geldscheine den Besitzer wechseln, als Wetten
abgeschlossen wurden. Ich atmete tief durch und winkte den Leuten am Straßenrand
zu. Mein Blick streifte Flinn, der missmutig in die Menge starrte. Seit
dem Zwischenfall an seiner Zelle vor zwei Wochen, war ich nicht mehr mit
ihm allein gewesen. Ich durfte nicht einmal mehr meine Runde bei den Zellen
machen, nicht ohne Begleitung. Ich hatte eine lange Unterredung mit Barnard
gehabt. Er klärte mich über die Sicherheitsvorkehrungen auf,
auch wenn ich ihm beteuerte, diese auswendig und im Schlaf zu können,
wiederholte er sie, damit ich nicht noch einmal in solch eine Lange geraten
würde. Ich hätte sterben können, sagte Barnard immer wieder,
ohne zu wissen, wie recht er damit hatte. Es war dumm gewesen. Aber ich
wollte zu Flinn und bei ihm sein... Doch Flinn hätte nicht gezögert,
mich zu opfern. Und dieses Wissen schmerzte mehr als meine Handgelenke,
die mit Blutergüssen übersät waren, auch nach zwei Wochen
noch. Es schmerzte mehr als unsere Trennung damals... als ich ihn mit der
anderen im Bett erwischt hatte. Damals, als ich herausfand, dass sie seine
Frau war, als ich herausfand, dass er schon Kinder hatte, und mir meins
deshalb genommen hatte. Damals, als ich herausfand, dass er alles Geld
aus unseren Gaunereien ihr geschickt hatte. Damals, als ich herausfand,
dass er mich die ganze Zeit belogen hatte.
Eine Fanfare ließ mich aus meinen Gedanken
schrecken. Ich blickte mich verwirrt um und bemerkte erstaunt, dass wir
die drei Kilometer zur Arena schon hinter uns gebracht hatten. Unter dem
Jubel der Leute betraten wir einen Vorraum der Arena durch einen kleinen
Nebeneingang, der uns zu den Zellen brachte, in der die Kämpfer auf
ihren Auftritt warten sollten. Barnard und die anderen schubsten Sara und
Flinn in die Zelle und verschlossen die Tür.
"Stoven, Loreley, ihr bleibt hier", sagte
Barnard und ging mit den übrigen fünf Wachen zurück zum
Eingang. Von dort aus trieben sie die Leute zu den Eingängen für
die Besucher.
Ich lehnte mich an die Wand gegenüber
der Zelle, in der die vor Angst zitternde und weinende Sara saß und
Flinn unruhig, aber mit hoch erhobenem Kopf umherging. Mein Herz schlug
bis zum Hals, wie ich ihn so anschaute, aber nicht nur wegen den alten
Gefühlen, die trotz allem wieder aufflammten. Ich wusste, was ihm
blühte. Sara räumte ich, so leid es mir tat, keine Chance ein.
Und dann... Dann würde der Drache kommen... Ich hatte ihn noch nie
gesehen und der letzte Drachenkampf lag wohl auch schon Jahrzehnte zurück.
Falls Flinn so lange lebte, würde es wieder einen Kampf geben.
Barnard kam mit den anderen zurück. "Es
sind alle drin. Es kann losgehen."
Ich nickte und verließ meinen Posten.
Stoven öffnete die Zelle und rief Sara zu sich. Er packte sie am Arm
und zerrte sie mit sich zum Arena-Eingang der Kämpfer. In der Mitte
der sonnendurchfluteten Arena standen drei Männer, die mit tiefer,
lauter Stimme die Kämpfer ankündigten. Als Saras Name fiel, zerrte
Stoven sie in die Arena und brachte sie zu den Männern, die gleich
darauf Flinn ankündigten. Als er an mir vorbeigebracht wurde, schaffte
er es, sich kurz loszureißen und mich zu berühren. Wie Blitze
zuckte die Wärme seiner Finger durch mich hindurch und hinterließen
schmerzhafte Zick-Zack-Muster auf meiner Haut.
"Freundchen!" schnaufte Barnard, als er und
die anderen Flinn wieder fest gepackt hatten. Sie schleppten ihn in die
Arena.
Ich sah ihnen nach. In mir war gar nichts.
Keine Gefühle, keine Erinnerungen, nur die schmerzenden Stelle seiner
Berührung.
Warum...?
Ich wand mich ab und hoffte, die Wachen und
die Ankündiger würden bald zurückkommen, damit ich das Tor
schließen konnte. Flinn war ruhig, als sie ihn von den Ketten nahmen,
er ließ sie gehen und mich die Tore schließen. Dann begann
der Kampf.
Für Sara war es schnell vorbei. Flinn
gab sich nicht die größte Mühe, sie zu schonen oder es
für sie weniger schmerzhaft zu machen. Ein Hieb mit seinem Schwert
brachte Sara zu Fall und die Menge tobte vor Begeisterung. Eine so schnelle
Eröffnungsrunde hatten sie lange nicht mehr gesehen.
Nachdem Saras Leiche aus der Arena entfernt
worden war, wurden zwei Löwen in die Arena gejagt. Sie waren ausgehungert
und nahmen sofort Flinns Geruch auf.
Die Löwen, dachte ich, jetzt schon? Ich
blickte zu Barnard, der breit grinste. Ich wusste, was er vorhatte. Er
wollte dem Fürsten unbedingt einen Drachenkampf liefern und kürzte
die Prozedur erheblich ab.
Flinn sah von einem Löwen zum anderen
und versuchte, sie einzuschätzen. Er umfasste den Griff seines Schwertes
fester und begann, rückwärts zu gehen. Die Löwen folgten
ihm. Dann machte der erste Löwe eine schnelle Bewegung und sprang
auf Flinn zu. Er duckte sich unter dem riesigen Körper hinweg, hob
sein Schwert und schlitzte den Löwen der Länge nach auf. Dampfendes
Blut ergoss sich über Flinn. Die Menge johlte und der Fürst applaudierte
voller Entzücken über dieses Schauspiel.
Flinn beobachtete den zweiten Löwen,
der es langsamer angehen ließ. Er trieb Flinn nach rechts und nach
links, blieb mal stehen, ging mal ein paar Schritte zurück. Das Spiel
ging ein paar Minuten, dann ging der Löwe in einen Angriff über.
Er duckte sich und sprang Flinn von unten her an. Flinn riss sein Schwert
hinunter, traf den Löwen aber nur mit der flachen Seite am Kopf. Flinn
selbst wurde von der Wucht und dem Gewicht des Löwen zur Seite geschleudert.
Er verlor sein Schwert und verdrehte sich den Fuß, als er aufstehen
wollte.
Die Menge hielt den Atem an.
Ich kaute auf meiner Unterlippe und biss sie
mir blutig, ohne es zu bemerken.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht wand sich Flinn
dem Löwen zu, der wieder auf alle Viere gekommen war. Der Schlag auf
den Kopf hatte ihn ein wenig betäubt und seine Bewegungen wirkten
fahrig und unsicher, aber als er auf Flinn zusprang, hatte der Löwe
all seine Sinne beisammen. Flinn wich mit einem Stolpern aus. Der Löwe
kam mit einem Brüllen auf seinen Pfoten auf und drehte sich gleich
zum nächsten Angriff um. Flinn war hingefallen und zog sich mit den
Armen zu seinem Schwert. Er packte den Griff und schwang herum, gerade
rechtzeitig, als der Löwe zu seinem letzten Sprung ansetzte. Er schien
zu merken, dass er den Löwen nicht aufspießen konnte, ohne selbst
zerquetscht zu werden, so dass er sich weg rollte. Flinns Arm wurde zur
Seite gerissen und das Schwert kam mit einem dumpfen Geräusch auf
dem Boden auf. Der Löwe taumelte. An seiner Seite trat Blut aus, auch
Flinns Schwert war voller Blut. Der Löwe fiel.
Er hat den Löwen beim Wegrollen getroffen,
dachte ich. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich konnte kaum atmen und
mir war übel. Ich leckte meine blutigen Lippen und löste meine
Hände, die ich so fest um meinen Schwertgurt geklammert hatte, dass
die Knöchel weiß hervortraten. Meine Handflächen bluteten,
wo ich meine Fingernägel hineingebohrt hatte.
Die Erde bebte leicht.
Der Drache, dachte ich erschrocken.
"Er kommt", sagte Barnard leise.
Ich warf einen kurzen Blick zu Barnard und
schnaubte verächtlich. Sie hatten es ihm einfach gemacht. Vor dem
Drachen waren mehr Kämpfe zu gewinnen als nur zwei. Alle magischen
Wesen fehlten in der Reihe. Sie hatten alles auf einen Drachenkampf ausgelegt.
Ich schnaubte noch einmal.
Flinn kam auf die Füße. Er schwankte,
aber er gab sich alle Mühe, nicht zu fallen. Er griff langsam nach
seinem blutigen Schwert und nahm die tosende Menge um sich herum gar nicht
richtig wahr. In seinem Blick lag ein Ausdruck, den ich nur allzu gut kannte.
Er war wütend, Flinn war rasend wütend. Er war unberechenbar
in seinem Zorn und trotz aller bisher für den Drachen gewonnenen Kämpfe
schöpfte ich für einen verrückten Moment Hoffnung. Es war
absurd. Flinn hatte keine Chance gegen den Drachen, außer...
Ich zog mich von meinem Beobachtungsposten
zurück. Die anderen Hohen Palastwachen starrten wie gebannt in die
Arena, jubelten mit der Menge und warteten auf den Drachen, der immer häufiger
die Erde unter ihnen zum Erbeben brachte. Ich zog mich weiter zurück,
stieg die Treppe des Aussichtsplatzes hinunter, bis ich in dem Vorraum
war, in dem die Zelle für die Kämpfer stand. Erst dort drehte
ich mich um und überlegte, was zu tun sei. Ich lachte kurz auf, dann
machte ich mich auf den Weg zur Arena. Ich schwang die Tür auf, durch
die Sara und Flinn vor nicht einmal zwei Stunden geführt worden waren.
Zur gleichen Zeit kam der Drache. Grau, alt, gebrechlich, lag er in Ketten,
die ihn am Boden hielten. Aus seinem großen, grauen Maul stieg Dampf.
Man sah Brandwunden, die an seinem Körper schwelten, als ob er sich
selbst mit seinem Feuer verletzt hätte. Seine Augen tränten und
waren verklebt. Die Ketten hatten tiefe Wunden in seinen Körper getrieben,
die eiterten und bluteten und immer weiter einschnitten, wenn er sich bewegte.
Er war voller Schmerzen und Zorn.
Und die Menge war leise. Sie waren erstarrt
vor Ehrfurcht und Angst. Sie starrten den Drachen voller Abscheu und Bewunderung
an.
Seine Flügel hingen schlaff an ihm herunter
wie unnützer Ballast, der ihn zusätzlich unten hielt. Er hatte
sein Feuer eingesetzt, als er in den Gewölben angekettet saß
und wartete. Er hatte gekämpft, um frei zu kommen, aber er hatte sich
nur selbst verletzt. Er hatte seine Augen verbrannt, bis sie zugeschwollen
waren.
Die Magie, dachte ich plötzlich, was
war mit der Magie? Drachen waren magische Wesen... Wieso spürte ich
ihn nicht? Aber ich spürte eine Magie, aber es war nicht die des Drachen...
Ich war verwirrt.
Flinn stand vor ihm und sah klein und verletzlich
aus. Er hielt sein Schwert krampfhaft in den blutverschmierten Händen
und starrte atemlos auf den Drachen.
Ich spüre seine Magie nicht, dachte ich
erschrocken. War der Drache nur eine Täuschung, eine Illusion? Aber
er brachte die Erde zum Beben, wenn er sich bewegte.
Wieso spüre ich ihn nicht?
Ich musste Flinns Aufmerksamkeit erregen.
Meine erste Überlegung war, zu ihm zu laufen, aber dann fiel mein
Blick auf eine Glasscherbe. Ich hob sie auf und trat einen Schritt in die
Arena. Dann hielt ich die Scherbe in die Sonne und warf die Strahlen zu
Flinn, direkt in sein Gesicht. Irritiert schüttelte er den Kopf, dann
wand er seinen Blick zu mir. Ich blendete ihn noch einen Moment, dann nahm
ich die Scherbe herunter. Ich hoffte, er würde die offene Tür
erkennen und seufzte erleichtert, als ich sein Nicken wahrnahm. Er bewegte
sich langsam um den Drachen herum, bis er mit dem Rücken zu mir stand
und ging dann kleine Schritte nach hinten.
Der Drache ging im gleichen Moment nach vorne.
Von meiner Position aus konnte ich drei Leute sehen, die mit weit ausgestreckten
Armen gestikulierten. Kleine blaue Blitze spannen sich zwischen ihren Fingern,
sammelten sich zwischen ihren Körpern in einer Kugel, die dann in
den Drachen eindrang.
Dort spürte ich die Magie.
Der Drache öffnete sein Maul.
Man konnte hören, wie die Menge erschrocken
einatmete.
Flinn sprang weiter zurück als nötig.
Er war vielleicht noch fünf Meter von mir entfernt und der Drache
war noch zwanzig Meter. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, und ich hoffte,
dass mein Plan aufging, obwohl ich gar keinen Plan hatte. Mir brach der
kalte Schweiß aus, weil ich nicht wusste, wie es weitergehen sollte,
wenn Flinn aus der Arena herauskam.
Der Drache holte tief Luft und der Rauch aus
seinem Mund wurde dichter. Fasziniert und abgeschreckt beobachtete ich
die drei Gestalten, die wildere Gesten machten, rote Blitze sammelten und
zum Drachen schickten.
Ich sah die Flamme aus seinem Maul schießen.
Aber da war Flinn schon bei mir. Er lief an
mir vorbei, und ich dachte nicht lange nach, sondern schlug die Türen
zu.
Ich spürte den Druck des Feuers, als
der Drache spie. Die Tür wurde heiß in meinem Rücken, hielt
aber stand.
"Und jetzt?" keuchte Flinn. Er roch nach Blut,
Schweiß und Angst.
Ich rannte zu der Tür, durch die wir
in den Vorraum mit der Zelle gelangt waren. Ich riss die Tür auf,
schaute, ob Flinn mir folgte und war draußen. Flinn kam einen Augenblick
nach mir ins Freie.
"Nimm eins von den Pferden
dort drüben", japste ich und zeigte auf das erstbeste Tier, das ich
sah.
Flinn nickte und rannte an mir vorbei. Dann
hielt er an und kam zurück. Er sah mich stumm an. Er berührte
mich mit einer blutverkrusteten Hand an der Wange, dann drehte er sich
wortlos um und rannte zu den Tieren, auf die ich gezeigt hatte. Er schwang
sich auf den Rücken eines Braunen und kam dann doch noch mal zu mir.
"Danke", sagte er, dann gab er dem Pferd die
Sporen und war verschwunden.
Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen,
aber ich brachte kein Wort heraus. Meine Wange brannte an der Stelle, an
der er mich berührt hatte. Ich sah ihm nach, dann löste ich mich
von seinem Anblick und rannte zurück in den Vorraum der Arena. Ich
hörte meine Kollegen auf der Treppe poltern.
"Wo bleibt ihr?" schrie ich aus Leibeskräften
und täuschte Atemlosigkeit vor.
Barnard kam als Erster die Treppe hinunter.
"Verdammt, wie konnte das passieren? Los, los, los, alle raus. Wir müssen
ihn erwischen und zurückbringen!"
Sie rannten alle an mir vorbei, und ich schloß
mich an. Wir rannten nach draußen, konnten aber von Flinn keine Spur
mehr entdecken.
.
Von Flinn hatte ich nie wieder etwas gehört.
Ich machte mir keine Vorwürfe, ihm gegen besseres Wissen geholfen
zu haben. Hätte ich ihn sterben lassen sollen? Ich wusste nicht, wohin
er gegangen war, ob er wiederkommen würde.
Ich wusste nur, daß ich ihn - trotz
allem - noch liebte und vermisste... Und dass ich ihm immer wieder helfen
würde, wenn er mich brauchte.
© Rei
Vor Verwendung dieser Autoren-EMail-Adresse
bitte das unmittelbar am @ angrenzende "NO" und "SPAM" entfernen!
|