Die folgende Geschichte von Lord Stigmata ist im finstersten Mittelalter angesiedelt und ist ziemlich düster und blutig - für manchen Geschmack vielleicht etwas zu blutig.
Diese Story ist deshalb nicht für Kinder geeignet! ...und auch nicht für Leser mit schwachen Nerven!
Lord Stigmata legt besonderen Wert darauf, daß er weder necrophil veranlagt, noch dem Satanskult oder anderen okkultistischen Praktiken zugeneigt ist!
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Diese Geschichte wurde von den Drachental-Besuchern zur
zweitbesten Fantasy-Story 2004 im Drachental gewählt!

Die Prophezeiung von Lord Stigmata
Eine Mittelalter-Horror-Geschichte in fünf Akten
Akt I - Die Kirche

Steine, von grünem Moos überzogen und vom Zahn der Zeit zerfressen. Die spärlichen Strahlen der Sonne, die sich auf ihnen spiegeln und brechen und so dem Gemäuer einen gespenstisch mystischen Schein verleihen. Eine alte Kapelle, die auf schwarzer Erde gebaut wurde. Einst gebaut, um das Böse zu bannen, das hier herrschte, doch haben im Laufe der Zeit die Steine die schwarze Magie, die diesem unheiligen Ort innewohnt, in sich aufgesogen. So hat sich dieses Gemäuer zu einer Kathedrale der schwarzen Magie verwandelt in der wieder das Böse herrscht. 
Und inmitten dieser Kathedrale sitze ich, auf einem Thron aus Knochen, dort, wo einst ein Altar zur Anpreisung eines schwachen Gottes stand. Umgeben von Tausenden von bösen Geistern und Dämonen, die diese Gemäuer durchstöbern, in der Hoffnung, daß sich unschuldige Seelen in dieses Gebäude wagen. Verlorene Seelen, welche sie dann jagen, quälen und vernichten können. So wurde ein neuer Kultplatz geboren, eine Kirche Satanas.
Als Alchimist war ich auf der Suche nach dem Geheimnis des ewigen Lebens und so gelangte ich an diesen Ort. Nun beschäftige ich mich mit dem Studium alter Hexenbücher, den Büchern der schwarzen Magie. Wort für Wort brennen sich die Beschwörungen in mein Hirn. Zauberformeln, mächtiger als jede Waffe, geschrieben von Wesen aus einer anderen Welt. Das Studium dieser Bücher läßt mich teilweise in Trancezustände verfallen. So suche ich nun seit Jahren nach der Formel des ewigen Lebens.
Gefangen im Strudel meiner Träume, Träume meiner Weltherrschaft, die kommen wird. Träume, die mich mit Freude erfüllen. Träume einer Herrschaft, gebaut auf Tod, Blut und Verderben. Eine Regierung der Angst.
Zerstückelte Kadaver, soweit meine Augen reichen, ein Meer aus Blut, aus dem ich trinke. Das Blut meiner Feinde. Ihre Köpfe vom Rumpf abgetrennt und auf Pfählen aufgespießt. Schreie dringen an mein Ohr. Schreie des Todes und der Qual, von Menschen, die zu meiner Belustigung gefoltert werden. Tausende von Leichen, aufgehäuft. Von meinen willenlosen Dienern hingerichtet und geschändet. Anblicke, die mich in Erregung versetzen, die mein Herz erfreuen. Der süße Duft von verfaulendem Fleisch, der mich befriedigt, willenlose Geschöpfe als Diener, eine Herrschaft, die nie Enden wird.....
Ich verlasse diese Traumwelt wieder und betrete das Reich der Realität, eine Realität, die mich in Trauer an meine Träume denken läßt. Doch ich setze das Studium der Bücher fort, es gibt noch so viele Formeln, die ich noch lernen muß, Formeln zur Verwandlung in einen Wolf oder in andere Bestien. Formeln, die mir neue Dimensionen des Daseins eröffnen, mit deren Hilfe ich meinen Blutdurst stillen kann.
Formeln, die meine Machtdurst löschen.....necrophile Spiele, die mein Herz erfreuen.
 
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