Wo ein Schuh zur Plage wurde von den Twin-Sisters |
Kapitel 1: Das Foul |
Der grünbärtige Zwerg Torgal Bladefist saß breitbeinig auf einem Dreibeinhocker in der Kneipe von Kaff-am-Rand-der-Welt und nippte nachdenklich an seiner Coca Cola. Das Radio sang die neuesten Hits des allbegehrten Elbensängers Borlando Oom und ein Flachbildschirm, der über der rostigen Eisentheke hing, verkündete gerade die neuesten Ergebnisse der Fußball Championsleage der Grünwaldelben. Doch all das interessierte Torgal nicht. Auf seiner breiten Schulter saß das schönste lebende Wesen auf Erden: Der Papagei Nemo. "Cola! Coolllaaa!!", krächzte Nemo und nahm ein Bad in dem Glas. Angewidert sprang Torgal auf. "Mistviech! Wenn ich dich nicht sosehr lieben würde... könnte man deine Federn auf dem hypermodernen Latexboden einzeln zusammensammeln!!" Nemo schrie empört auf. "Schon gut, aber wegen dir ist meine Coke jetzt am A..." beruhigte der Zwerg sich. Nemo knabberte an Torgals buschigen Brauen. Der Wirt Henry Rausch, ein dickbäuchiger Hooligan der Grünwaldelben, der das Gespräch unfreiwillig mit angehört hatte, meinte: "Hier, deine zweite Cola! Geht aufs Haus. Aber nur, wenn du mir jetzt endlich erzählst, warum du so fertig aussiehst, alter Freund." Torgal seufzte. Seine dunkelgelben Augen wanderten zum Flachbildschirm. "Du kennst doch das Reich Wo-die-Wege-ein-Ende-finden, oder?" Der Wirt runzelte seine Stirn. "Ich glaub’ ich hab’ schon mal was davon gehört! Soll fast so klein sein wie unser Kaff-am-Rand-der-Welt!" "Nicht ganz so klein ... aber egal. Mein Jugendkumpel, der Alb, du weißt schon, das Gegenstück zu den verlausten Elbenschw... oh, entschuldige, ich vergaß deinen Lieblingsverein... also zumindest, dieser Alb, namens Yenotheas, ein Vetter der Nichte meiner Mutters Cousine dritten Grades... äh... das ist nicht wichtig... also Yenotheas, er schrieb mir vorhin eine SMS..." "Du hast ein Handy?", wetterte der fette Wirt. "Nummer her! Aber flott!" Torgal grummelte irgendetwas Unverständliches von: "Idiot! Hab’ sie dir doch erst vor fünf Minuten gegeben!" und kramte in seinen ausgebeulten Baumwolltaschen nach einem zerfleddertem Stück Papier, auf das er mit einem roten Gelstift die Nummer kritzelte. "Da, hier hast du sie. Zurück zu der SMS: Er schrieb, dass die Nichte von Heleos, dem Riesenkönig Sohles – unser König wird dir aber hoffentlich bekannt sein – Na ja, auf jedenfall die Nichte unseres Königs wurde bei einem Terrorangriff der Gobelintruppe des Drachen Huildo Gorn tödlich verletzt... Sie war doch meine erste richtig "große" Liebe..." Torgal schniefte leise. Der Flachbildschirm zeigte gerade die Werbung irgendeines Antipickelgemischs. "Das ist... aber traurig..." Henry legte seinen Arm um die Schulter des Zwerges. Torgal wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Nun legte der Wirt erneut seine Stirn in Falten: "Aber... was hat das mit diesem kleinen... wie hieß es doch gleich?" "Ähm... meinst du Wo-die-Wege-ein-Ende-finden?" "Ja genau... also, was hat das damit zu tun?" Torgal schniefte nochmals. "Man vermutet, dass die Gobelintruppe und der Drache dort ihren Sitz haben!" Henry dachte nach. "Man sollte das Gebiet nach Abschaum durchscannen..." Torgal verdrehte entnervt die Augen: "Menschen und Technik! Ihr meint sooo viel zu wissen! Aber die "Scanner" werden doch erst in 30 Zyklen erfunden! Professor Tibatuk - der Entdecker des Urmels – hat doch nur durch einen Blick in die Zukunft, bei dem er leider nicht an die Konstruktionspläne der Scanner herankommen konnte, feststellen können, dass es bald – das heißt in 30 Zyklen – Scanner geben wird... Narr!" Henry zog kleinlaut den Kopf ein. "Tooor!" jagte das johlen der Fans aus den Lautsprechern des Bildschirms. Henry wandte sich dem Spiel zu. "Waren’s die Grünwaldelben oder die Nachtmahren?", wollte er wissen. Torgal zuckte mit seinen Schultern und wandte sich wieder seiner Cola zu, um dort zu entdecken, dass Nemo ein zweites Colabad genommen hatte. "Ein prächtiges Tor des, ein wenig geistig umnachteten Grünwaldelben-Stürmers Eirund Blallack, aus dem Grünelbenwald", berichtete die Stimme des Kommentators. "Den Torwald Häldir Kähn natürlich nicht halten konnte. Es steht nun einunddreißig zu zwei für die Grünwaldelben aus dem Grünelbenwald." Der Kommentator fand seine dämlichen Wortwitzeleien wohl sehr komisch, denn er schlug sich lachend auf seine Schenkel. "Sie liegen vorne, aber dieser dumme Kommentator... man hat mir mal erzählt, er wäre ein Alb!" krakelte Henry. "Foul!", schrie der Kommentator urplötzlich auf. Der Libero Killerbone Voller, Gatte der Königin Gallenadrenalin von Oweh, wand sich mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. "Ein Foul an einem Grünwaldelben!" Henry wurde hochrot vor Wut. Er hieb auf die Eisentheke ein. © Twin-Sisters
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Von dem seltsamen Land "Schuh" gibt es nun auch eine Karte (neues Fenster). |
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2.
Kapitel: "Wo der Wein ist, ist auch ein Weg"
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