Während dem Spiel fiel es Schnagburtz
plötzlich wieder ein: Das Telefonat. Nun wusste er was damit gemeint
war. Mit Furschnad, der Ork, der für Sohle spielen sollte, war kein
geringerer gemeint, als sein Krushnak! Und nun ergaben auch die restlichen
Dinge einen Sinn.
Das ganze schien irgendetwas mit Krushnaks
geheimen Auftrag zu tun zu haben. Schnagburtz wurde ganz hippelig. Das
musste er Krushnak unbedingt erzählen, vielleicht konnte er so sein
Herz gewinnen.
Krushnak fuhr sich mit einem Handtuch über
den Nacken. Fußball war anstrengender als er gedacht hatte. Aber
momentan lagen sie mit zwei Toren in Führung. Sie würden es schaffen,
da war sich Krushnak ganz sicher.
"Und wie lief’s?"
Krushnak sah auf. Vor ihm auf seinem Locker
saß Nemo und an ihn schmiegte sich eine auffallend hübsche Papageiendame.
"Wo haste die den aufgegabelt?"
Nemo krächzte empört: "Nirgends!
Die ist zu mir geflogen!"
"Ist doch das selbe!" grummelte Krushnak und
öffnete seinen Schrank.
"Krushnak! Krushnak, mein liebster!"
Krushnak drehte sich um und seine schlimmste
Befürchtung bewahrheitete sich: Schnagburtz!!!
"Und wo haste den aufgegabelt?", fragte Nemo
erstaunt.
"Nirgends!" Krushnaks Stimme war säuerlich.
"Der läuft mir immer hinterher!"
"Ist doch das gleiche!" krächzte Nemo
und zahlte es Krushnak damit heim.
"Hi Schnagburtz! Oh ... sieh mal, wer da hinten
steht!"
"Was? Wo?"
Schnagburtz schaute sich in alle Richtungen
um und Krushnak nutzte diese Gelegenheit, um in seinem Schrank zu verschwinden.
Zuvor zischte er Nemo allerdings zu: "Ich
bin nicht hier!"
Schnagburtz drehte sich wieder nach vorne.
"Wer soll denn da sei ... Krushnak?"
Verwundert näherte sich Schnagburtz dem
Schrank, sich immer wieder umsehend.
Dann fragte er Nemo: "Weißt du, wo mein
Schnuckihasi hin ist?"
"Krushnak?"
Krushnak drückte in seinem Schrank verzweifelt
seine Daumen. Hoffentlich quatschte das Vögelchen nicht.
"Ja! Mein Schnukihasi!"
"Der ist im Schrank!"
Verzweifelt legte Krushnak seinen Kopf in
seine Hände.
Schnagburtz öffnete den Locker und fragte
Krushnak verwundert: "Was machst du denn in diesem stinkenden Schrank?"
"Mich vor dir verstecken!" entgegnete Krushnak.
"Aha!" meinte Schnagburtz, verstand es aber
nicht wirklich.
"Was willst du hier, Schnagburtz?"
Sofort erglühten Schnagburtz' Backen
vor Stolz: "Ich habe Informationen wegen deinem geheimen Auftrag!"
"Woher weißt du?"
"Ach, so von dem und der!"
"Ja und?"
Krushnak war innerlich völlig entnervt.
Wenn Schnagburtz Informationen wegen dieser Aufgabe hatte, dann sicher
nur völlig uninformative.
"Ich habe bei meinem Flug hierher ein Gespräche
von einem Dethonas mit..."
Dethonas?", krächzte Nemo dazwischen.
Schnagburtz nickte, wütend darüber,
dass Nemo ihn unterbrochen hatte.
"Was hat er gesagt!" Auf einmal schienen die
Informationen vielleicht doch wichtiger für Krushnak zu sein.
Immerhin hatte Nemo damals auch sehr wertvolle
Informationen für ihn gehabt, durch ein Telefonat, das dieser Dethonas
mit diesem Drachen geführt hatte.
"Erst will ich einen Kuss!" Schnagburtz deutete
mit seinem pink lackiertem Fingernagel auf seine Wange.
Angewidert verzog Krushnak sein Gesicht.
"Jetzt mach schon! Könnte wichtig sein!",
krächzte Nemo leise.
Krushnak zischte ihm zu: "Du musst es ja nicht
machen!"
Nemo nickte lächelnd.
"Also was ist?", fragte Schnagburtz.
Krushnak schloss angeekelt seine Augen und
spitzte dann seine Lippen. Dann setzte er Schnagburtz einen einhundertstel-Sekunden-Kuss.
Als er sich wieder zurück zog meinte
er: "Bah!" und fuhr sich über den Mund.
"Seit wann hast du zum letzten Mal gebadet,
oder geduscht, Schnagburtz?"
Schnagburtz dachte angestrengt nach, doch
Nemo meinte sofort: "Das ist doch jetzt unwichtig! Also, was ist mit den
versprochenen Neuigkeiten?"
"Das war kein richtiger Kuss!"
"Doch war es!", verteidigte sich Krushnak.
"Das war einer!" meinte Nemo. "Und jetzt her
mit den Neuigkeiten!"
Wütend grummelnd erzählte Schnagburtz:
"Also... ich saß in meinem Flugzeug neben einem Elb, oder Alb...
auf jeden Fall hat der mit irgendjemand telefoniert, und aus diesem Telefonat
konnte ich schlussfolgern...", meinte er stolz und machte eine Atempause.
"Dass der Schuh, welcher auch immer, im Ball ist, der beim Endspiel der
WM benutzt wird, dass Gobelins nicht gut im Fußball sind und dass
du irgendetwas mit der ganzen Geschichte zu tun hast! Weil du nämlich
den Ball beschützen musst!"
"Das weiß ich selber!" brummte Krushnak.
STILLE
"Und weiter?"
"Nichts!"
"Was? Das war alles?"
"Das waren wichtige Informationen!"
Krushnak raufte sich seine Haare und meinte:
"Aber davon weiß ich doch schon längst! Oh... mach, dass du
weg kommst! Oder ich schieße dich nieder!"
Schnell und ein wenig beleidigt verschwand
Schnagburtz. Danach war wieder eine erschreckende Stille.
Schließlich räusperte sich Nemo
und meinte: "Was du wahrscheinlich nicht wissen wirst, mein Freund: Da
waren schon einige nützliche Informationen dabei!"
"Ach ja?"
"Ja: Erstens wissen wir nun, dass der Feind
bescheid weiß! Und das zweite wesentlich wichtigere ist, der einfache
Satz: Gobelins können kein Fußball spielen!"
"Und was soll das bedeuten?"
Nemo verdrehte seine Augen und meinte Fachmännisch:
"Das heißt, dass Huildo Gorn eine Fußballmannschaft einsetzen
wird, die dann den Schuh für ihn stehlen soll!"
Krushnak sah den Vogel verwundert an. Dann
schlug er sich gegen seinen Schädel: "Mensch! Du hast Recht!"
Und wie zur Bestätigung auf Nemos Theorie,
erdröhnte in diesem Moment eine Stimme aus dem Lautsprecher: "Soeben
ging noch eine Nachmeldung für die WM ein. Das Reich Wo-die-Wege-ein-Ende-finden
nimmt nun überraschenderweise auch an den WM-Spielen teil. Hier die
Starterliste.
Torwart: Gwanin Doom, Gobelin mit der Nummer
eins
..."
"Nemo! Flieg sofort nach Rosenbusch! Das muss
König Heleos erfahren!"
Krushnak fuchtelte hysterisch mit seinen Armen
und Nemo flog, ein wenig genervt, sofort los.
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