Nachtkind von Schattenschwinge
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Zerbrochen
In tausend und abertausend Scherben
Geflossen
War ihr Blut durch alle Kerben
Die Körper und Seele hatten
Bis sie mit einem satten
Knall
Auseinandersprangen
Sie kam zu Fall
Und niemand hat sie aufgefangen
Sie liegt am Boden
Ihre Seele fast davongestoben

Zerbrochener Körper
Zerbrochener Geist
Fallende Sterne
Gefallene Engel
Rufen sie in ihr Reich

Der Tag er war so schön gewesen
Doch nun konnte sie sein Licht nicht mehr sehen
Die Scherben glänzten im Sonnenlicht
Sie wollte weinen und doch konnt sie nicht
Eine erdrückende Dunkelheit
Legte sich um sie, riss Wunden
Die niemals würden geheilt
Ihre Seele geschunden
Trauert
Um das Verlorene

Zerbrochener Körper
Zerbrochener Geist
Fallende Sterne
Gefallene Engel
Rufen sie in ihr Reich

Sie will dem Ruf folgen
In das Reich von Unholden
Das ihr Gnade verspricht
Wo ein Licht
Brennt das niemals erlischt

Zerbrochener Körper
Zerbrochener Geist
Fallende Sterne
Gefallene Engel
Rufen sie in ihr Reich

Sie will nicht gehen
Will nicht sehen
Dass niemand sie missen würde
Sie die zerbrach an ihrer Bürde
Ihre Seele hatte sich einst verbunden
Mit der des Menschen der heilte ihre Wunden
Sie liebte ihn und liebt ihn weiter
Wird ihn immer lieben und sich an ihn binden
Egal wie sehr ihre Kräfte schwinden
Obwohl er sie gestoßen hatte fort
Sie würde verweilen an dem Ort
An dem er sich befand
Doch im Augenblick lag sie hier
Im roten Sand
Und ein großes Tier
Im Gebüsch lauert
Will ihre Seele reißen
Sich darin verbeißen
Doch es trauert
Auch um den Menschen
Dessen Scherben hier liegen

Zerbrochener Körper
Zerbrochener Geist
Fallende Sterne
Gefallene Engel
Rufen sie in ihr Reich

Die Sonne geht unter
Die Sterne funkeln
Verblassen jedoch vor ihren Augen
Oder fallen vom Himmelszelt
Zu Boden auf die Welt
Der Himmel weint
Um sie, wie es scheint
Um den geschundenen Geist
Den gemarterten Körper
Das Tier verbeißt
Sich nun doch in sie
Sie schreit nicht
Lässt es über sich ergehen
Vermag nicht zu verstehen
Den Schmerz nimmt sie kaum wahr
Ein zerbrochener Geist verspürt keinen Schmerz
Denn wenn trauert und schmerzt das Herz
Ist einem fast alles egal
denn sie ist...

...zerbrochener Körper
...zerbrochener Geist
Die Sterne fallen
Und gefallene Engel
Rufen sie in ihr Reich

Da erhebt sie sich
Wehrt sich gegen das Tier
Sie besiegt
Es und es flieht
Fort von hier
Ihre Seele weint noch
Die Scherben liegen im Sand
Das Meer rauscht gegen eine undurchdringliche Wand
Es will die Scherben mit sich nehmen
Bei sich behalten
Will die Scherben glattschleifen und nach seinem Willen gestalten
Bis die Erinnerungen an sie vergehen
Doch die unsichtbare Macht
Der Nacht
Hält es zurück
vor...

Zerbrochenem Körper
Zerbrochenem Geist
Fallenden Sterne
Gefallene Engel
Rufen sie in ihr Reich

Die Seele lauscht dem Schrei
Doch sie ist nicht frei
Ist gebunden an den Menschen
Den sie über alles liebt
Sie schaut in die Nacht
Und beginnt zu sehen
Und zu verstehen
Sie ist nun kein Mensch mehr
Ist es nie gewesen
Sie ist ein Kind der Nacht
Das über alle anderen wacht
Von den meisten verflucht
Von manchen gesucht
Doch niemals gesehen
Bleibt sie bestehen
In dieser Welt
Als eine die Wache hält
Über alle Wesen auf Erden
Alle müssen von ihr beschützt werden
Doch um einen würde sie sich besonders sorgen
Nämlich den den sie liebt offen, unverborgen
Dem sie sich selbst ihr Leben ihr Herz schenkte
Der alles beschützt hatte - doch dann kam die Wende
Nun liegt sie da

Zerbrochener Körper
Zerbrochener Geist
Fallende Sterne
Gefallene Engel
Rufen sie in ihr Reich

Sie kniet neben sich
Neben den Scherben ihrer selbst
Ihr wird klar
Dass es geschehen musste
Weil es ihre Bestimmung war
Wäre sie nicht zerbrochen
Wäre sie durch die Welt gekrochen
Sie hält eine Scherbe in der Hand
Sie schneidet sich und große Trauer erfüllt sie
Nicht einmal sie selbst akzeptiert sie
Sie lässt die Scherbe fallen
Steht auf und dreht sich um
Es war schon immer so gewesen, sie lebte
Nur für die anderen, sie strebte
Nicht nach Ruhm oder Macht
Nur nach Liebe
Alles was sie wollte war Helfen, gebraucht
Werden und nun war alles von ihr wie verraucht
bis auf

...zerbrochenen Körper
...zerbrochenen Geist
Fallende Sterne
Gefallene Engel
Rufen sie in ihr Reich

Doch sie bleibt, ist das Nachtkind
Das über alles wacht
Die sie brauchen
Sie gleitet sacht
In ihr Reich in dieser Welt
Übernimmt ihre Domäne die Dunkelheit
Zu beschützen und zu helfen bis zum Ende der Ewigkeit

Zerbrochener Körper
Zerbrochener Geist
Fallende Sterne
Gefallene Engel
Rufen sie in ihr Reich

Doch nun sie über alle wacht
 Und herrscht über ihr Reich: Die Nacht

Zerbrochener Körper
Zerbrochener Geist
Fallende Sterne
Gefallene Engel
Rufen sie nicht mehr da
Sie ist unerreichbar
Denn sie hält umsichtig Wacht
Über ihr Reich, die Nacht.

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© Schattenschwinge
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