Schattentanz von Shadana

Des Nachts verborgen tief im Dunkeln,
Bewegen rhythmisch wie beim Tanze,
Schatten sich durch düstre Gassen,
Welche lebten einst im Glanze.

Leise wehen ihre Rufe in die stille Nacht hinein
Durch Tür und Fenser dringen sie bei Menschen ein.
Und Kinder, die nicht schlafen,
Höhren ihren Ruf:

"Komm her! Komm her!
Los such nach mir!
Reich mir die Hand
Und tanze mit mir!

Ich will dir gar bringen
Großen Ruhm,
Nur eins musst du tun,
Tanze mit mir."

Ein Mädchen folgt den Stimmen fein,
Die freundlich reden auf sie ein.

Das Mädchen läuft tief,
Durch die dunkelsten Gassen,
Die Stimme führt sie,
Angst verspührt sie,
Und will das Mädchen zurück nicht lassen.

Bis zum Markt hervorgedrungen,
Reiht sie sich ein zum Schattentanz.
Der Mond nun hoch empor gedrungen,
Zeigt sich nun rund und ganz.

Das Mädchen tanzt weiter
Und weiter in die Nacht hinein
Verzaubert von der Stimmen fein.

Doch des Winters Eiseskälte macht sie müde,
Sie schläft ein,
Und beim ersten Sonnenstrahl
Brach über sie der Tod herein.
 

© Shadana
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