Der Zahn der Zeit von Tobias Holzendorf
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Teil I

Die kargen Kadaver,
nun vom Zahn der Zeit zerfressen.

Die wohl bekannten Wonnen
erscheinen mir heute öde und leer.

Grauer Nebel umringt,
an schwarzem Gezweig schon entlaubter Linden
hängen Tropfen, fallen hernieder.

Welke Blätter, gekrümmt im Sterben,
bedecken den Weg und nassen Asphalt.

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Aufgeplusterte Raben am Ufer der Alster
schütteln das blutrotgetränkte Gefieder.

Alles ist graue Traurigkeit!

Wehmütig ´denk ich vergangener Zeit.
Jede bekannte Erscheinung lässt vor mir
zerronnene Stunden wieder erstehen.

- Der Herbstwind trennt die Blätter vom Baume. Er trennt die Menschen -
Ein totes Blatt klebt an meiner feuchten Hand.

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Teil II

Aufgeschlagen liegt er da, 
seit Menschen gedenken bewacht vom Zahn der Zeit. 

Das Grab, mit den düsteren Legenden, 
verwart vom schwarzen Sand. 

Nur alle tausend Jahre,
wird den Sterblichen Einblick gewährt, 
auf dass die Botschaft nie in Vergessenheit gerate, 
die Botschaft des erhofften Lebens.

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© Tobias Holzendorf
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