Obwohl die Formulierungen nicht ins blutige Detail gehen,
könnte dem einen oder anderen Leser manche Szene zu 'brutal' sein!
 
Kind der Nacht ~ Sanguinen von TaShiRa

Die untergehende Sonne ließ den Hof und das Wohnhaus in einem warmen Licht erglühen. 
Leise rauschte der Wind an jenem warmen Herbstabend durch die bereits teilweise entlaubten Kronen des kleinen Waldstückes.

Die Tiere des Gutshofes kamen nacheinander zur Ruhe.
Mit schweren, müden Schritten ging der Gutsherr auf das Wohnhaus zu, blieb jedoch stehen und sah stirnrunzelnd zum Pfad.
Ein besorgter Ausdruck überschattete das abgearbeitete Gesicht, als er eine Gruppe Reiter auf sich zukommen sah.
Im scharfen Galopp preschten diese auf ihn zu. Vermummt die Gesichter, wie Banner wehten die Umhänge der Reiter hinter ihnen her.

Er schluckte schwer, als er nun erkannte, dass der Fürst höchstpersönlich es war, welcher in kurzem Abstand sein Pferd zum halten brachte.

Shanon betrachtete die Gruppe, während er sich doch nun besorgt fragte, welcher Grund vorlag, dass sein Herr selbst ihn beehren mochte. Er überlegte kurz.
Seine zu leistenden Abgaben waren zur Zufriedenheit unlängst abgeleistet, auch sonst war er, wenngleich er auch streng und unbarmherzig regierte, mit ihm zufrieden gewesen.

Es ging Shanon durch den Kopf: "Sicher wollte er bald ein Fest geben und nun einen Auftrag erteilen, stattliches Wild zu erlegen." Er diente dem Fürsten, wie es seine Familie seit Generationen für das Fürstenhaus tat, auch als Jäger, und das nicht schlecht. Von diesem Gewinnen war es Shanon immer gelungen, seine Frau und die vier Kinder gut über den Winter zu bringen, zusätzlich zu dem, was er von der Ernte einbehalten durfte.
Merkwürdig kam es Shanon nur vor, dass der Fürst mit so vielen Mannen hier erschienen war.

Shanon verbeugte sich tief, als der Fürst und seine Männer von den Pferden abstiegen und auf ihn zu kamen. Unwohl war ihm mit einem Mal, sah er doch nun, dass alle bis an die Zähne bewaffnet waren.
"Seid mir gegrüßt, Euer Durchlaucht. Womit verdiene ich die Ehre Eures Besuches?" grüßte er seinen Herrn freundlich.

Dragon, zwar nicht der leibliche Sohn aus dem Fürstengeschlecht, jedoch der einzige, der Anspruch auf den Thron hatte, musterte den Bauern vor sich eine Zeitlang fast verächtlich.
Er war bei weitem nicht so warmherzig wie sein Vater ehedem. Im Gegenteil. Jeder im Reich wusste um seine kalte, nicht selten grausame Ader und sah zu, nicht in Ungnade zu fallen.
Viele schon wurden unfreiwillig "Gast" in seinen Kerkern, und die meisten wurden nie wieder gesehen.
So kalt und abwertend wie sein Äußeres war auch seine Stimme und das gesamte Auftreten, zudem war er noch ein Meister im Verstellen. Zuweilen liebte er es, mit seinen Untergebenen grausam zu spielen.

Die Worte jedoch, die Shanon nun vernahm, ließen diesem das Blut in den Adern gefrieren.
"Spar er sich das klägliche Gewinsel, Kerl." Dragon blickte zum schwach erleuchteten Haus, deutete mit dem Kopf dorthin. Es wirkte, als widere ihn an, mit dem Mann vor sich zu reden. Ohne Umschweife kam er zu dem, was ihn hergebracht hatte, scharf und fordernd sprach er: "Wo ist sein Weib?"
Shanon riß die Augen auf. "Herr?"
"Ist er taub oder schwer von Begriff? Bauer, wo ist das Weib!"

Der Gutsherr wußte ob des Rechts des Landesherren.
Nach all den Jahren seiner Regentschaft hatte er sich noch immer keine Gefährtin zum Weib erwählt.
Bislang jedoch hatte er wohl immer anderweitig dafür gesorgt, munkelte man in den Gaststätten und auf dem Wochenmarkt beim Stadtplatz, dass hier und da eine junge Maid zu ihm kam. Doch auch wussten alle zu erzählen, dass nie bekannt wurde, wo sie verblieben... zurück kam keine von ihnen.
Shanon selbst wusste es ein wenig besser... Bei einer seiner Jagden fand er etwas, das ihm, der viel sah, doch den Mageninhalt umkehrte... und stillschweigend hatte er gewußt, es war besser, dies nicht öffentlich werden zu lassen... das Feuer hinter dem Stall brannte lange an diesem Abend...

Heute machte der Fürst zum ersten Mal Gebrauch von seinem Recht, die Frau eines Untergebenen zu fordern. Die Statuten ließen keine großen Freiheiten für jene, die ihm Untertan waren... noch weniger den Leibeigenen wie Shanon.

Dieser knirschte mit den Zähnen vor Verzweiflung und unterdrückter Wut. Nein... nicht seine wundervolle, geliebte... die ihm nicht nur Gefährtin, sondern auch Vertraute und Freundin war seit all den harten Jahren hier...
Entschieden hob er den Kopf an und ging einen Schritt rückwärts, verdeckte mit seinem Rücken nun den Eingang zum Haus.

Yanusha hatte instinktiv, als auch sie die Geräusche herannahender Pferde hörte, eilig die Kinder in einen geheimen Verschlag in der Stube gebracht. Jetzt zog sie mit einer flinken Bewegung den Teppich über der Falltür glatt.
Ihr Herz raste, während sie versuchte, dem Gespräch vor dem Haus draußen zu lauschen. Die Frau schlich auf Zehenspitzen zum Fenster. Mit bangem Gesichtsausdruck spähte sie zwischen den schweren Übergardinen hindurch zum Hof. Sie presste sich eine Faust auf den Mund und biss vor Angst hinein, als sie sah, wie ihr Mann einen Schritt rückwärts ging und den Kopf schüttelte.
Ihr Götter, was war nur los? Sie blickte sich kurz um, hoffte, die Kinder hätten begriffen und blieben ruhig, sah dann wieder hinaus, bleicher werdend.

Dragon zog sein Schwert, als der Bauer nicht gehorchte.
Gefährlich leise klang seine Stimme.
Auch seine Männer zogen nun ihre Waffen, leise war ein Klicken zu hören, als Pfeile in die Armbrüste gespannt wurden.
"Will er sich dem Befehl seines Herrn nicht fügen? Er weiß, was das für Ihn bedeutet?"
Kalt funkelten die Augen des Fürsten. Das bleiche, spitz zulaufende Gesicht verzerrte sich etwas in einer Mischung aus Wut und einer seltsamen Vorfreude dessen, was er schon im voraus zu wissen schien. Grausam und beängstigend wirkte alles an diesem Mann wie er so dastand und seinen Untertan ansah.

Shanon sah nur kurz zur Seite. Yanushas und sein Blick begegneten sich für eine tausendstel
Sekunde, kaum merklich nickte sie und er sah ihre Trauer in den Augen... aber auch diese innige Liebe, die beide schon so lang verband. Es zerriss ihm das Herz, doch wusste er, dass er gar nicht anders handeln konnte und durfte.
Er durfte nicht zulassen, dass diese wundervolle Frau den Gelüsten dieses Monsters ausgeliefert wurde... nein!
Fest klang seine Stimme, als er dem Fürsten ins Angesicht blickend antwortete, doch zitterte er am ganzen Körper. "Nein, Herr. Ich mache von meinem Recht als liebender Mann Gebrauch... Argh..." Shanon's Worte gingen in einem Gurgelnden Geräusch unverständlich unter, als sich mit einem leisen Sirren ohne Vorwarnung das Schwert des Fürsten in seine Brust bohrte.

Fassungslos wirkte der Blick von Shanon, als er auf das Schwert in seiner Brust starrte. Noch immer stand er, obgleich er nun an der Haustür lehnte.
"Nun, bist Du jetzt willens, mir zu gehorchen!" Hämisch lachte der Fürst, es schien wirklich, als ergötze er sich an dem Leid und mehr noch dem Blut, welches unaufhaltsam der Wunde des Bauern entströmte, eine seltsame Gier flackerte gar im Blick des Fürsten.

Der grausame Schmerz des kalten Eisens in seinem Fleisch trieb ihn immer mehr fort und genau fühlte Shanon, dass es für ihn keine Hilfe mehr geben konnte.
Mühsam stemmte er sich gerade hoch, Halt am Türrahmen suchend. Blut rann in kleinen Rinnsalen an seinem Mundwinkeln herab, als er krächzte: "Seid verflucht, Abschaum, blutsaugender! Niemals sollt ihr freiwillig von mir meine geliebte Frau..." Leise surrte der Pfeil aus einer Armbrust der Männer auf Shanon zu, als Dragon kaum merklich ein Zeichen gab.

Der Blick des Gutsherrn brach und dumpf schlug sein Körper zu Boden.
"Nun, du Narr, hol ich mir, was ich will... und wenn es sein muss... nochmal mit Gewalt. Wollen sehen, ob Dein Weib ebenso dumm und stur ist wie du." Ohne mit der Wimper zu zucken stieß der Fürst den Leichnam mit dem Fuß zur Seite. Ein weiterer Wink, als er neben der Türe inne hielt, und seine Männer machten sich daran, die Türe aufzubrechen.
 

    * ~ 22 Jahre später ~ *
 

Abrupt wurde die Tür der kleinen Kammer geöffnet.
Die junge Frau, welche zusammengekauert im Dunklen auf einem Stuhl an der Wand saß, fuhr zusammen und sah ängstlich dem Eintretenden entgegen.
Seitdem sie denken konnte, hatte man sie in diesem Raum gehalten. Sicher, sie konnte sich in diesem Raum bewegen, man gab ihr ausreichend zu essen, auch durfte sie Bücher aus der Bibliothek des Herrn lesen, man bestand sogar darauf, dass sie sich weiterbildete, doch aus dem Gemäuer herausgekommen war sie nur einmal... und das war alles andere als erfreulich...
Ihre Versuche zu fliehen hatte sie mit harten Strafen büßen müssen. Ihr Körper unter der Kleidung war ein stummer Zeuge hiervon.

Die junge Frau, welche noch fast kindlich wirkte, erhob sich, als der Mann eintrat. Hochgewachsen war sie, doch zierlich von der Gestalt. Ihr blondes Haar reichte weit hinab bis über ihre Kniekehlen und umfloss ihre Gestalt. Sanfte, schockgrüne Augen flackerten, als er zu ihr sprach.
"Folgt mir, Sanguinen. Der Herr erwartet Dich für die Lektionen."
Sanguinen erbebte am gesamten Körper. In ihrem blassen Gesicht zuckte es, doch gehorsam senkte sie den Kopf. "Ja, Herr," kam es von den vollen Lippen und sie folgte dem Mann, obgleich alles in ihr schrie, davonzurennen.

Die junge Frau begann unwillkürlich zu zittern, als der Mann sie hinab in die Gewölbe der Burg führte.
"Oh, Ihr Götter," betete sie still, "was nur habe ich verbrochen... bin ich so abstoßend... ein Monster, dass ich hier herab muss... Tag für Tag? Ich versuch doch folgsam zu sein... ich lerne... oh nein... nein..."

Erinnerungsfragmente zogen an ihrem geistigen Auge vorbei.

Sie war fünf Jahre alt. Das Lachen ihrer Ziehmutter.
"Mama, warum hab ich keine richtige Mama?" Nanette, die Amme, verstummte und sah sich ängstlich um, ob auch niemand lauschte. "Still, Liebes" flüsterte sie fast flehend.
"Aber Mama... wo ist Papa? Und Mama... warum hab ich Narben auf dem Arm...?"
"Shhhh..., kleines... Deine Mama..." weiter kam die Amme nicht. Dragon's Stimme ertönte, mit verschränkten Armen stand er, wie aus dem Nichts kommen, im Türrahmen: "Nanette, Du hast mich schwer enttäuscht. Dankst Du mir so meine Güte und Gastfreundschaft?" Donnernd die Worte und die Amme zuckte wie von einem Peitschenhieb getroffen zusammen. "Herr, bitte seid nicht Gram, ich..."
"Schweig, du nutzloses Weib!" Eine der Wachen trat an Dragon vorbei und zerrte die Amme von dem Kind fort. Nanette wimmerte vor Angst auf, an Sanguinen vorbei aus dem Zimmer,welche weinend das Szenario verfolgte...
Was hatte sie denn schlimmes gefragt oder getan? Das kleine Mädchen war verängstigt, verwirrt und restlos mit alldem überfordert, kroch an die Wand neben dem Kamin und zog die Beine an den Körper.

Sanguinen riß sich in die Realität zurück, als sie hart an den Handgelenken gepackt wurde. "Komm schon!" Sie schluchzte unterdrückt auf, als sie in eines der im dunkelsten gelegenen Verliesen geschoben wurde. Kaum war sie über die Schwelle des Kerkers getreten, rang sie laut nach Luft, schnappten um Hand- und Fußgelenke die schweren, eisernen Schellen der Fesseln zu, legte sich über ihren Körper eine schwere, gusseiserne Schiene, die sie förmlich an die kalte, nasse Mauer hinter sich zurückzwang und so gut wie bewegungsunfähig machte.

Panisch spähte sie, sich noch an die herrschende Dunkelheit gewöhnen müssend, umher, zuckte zusammen, als sie ihren Herrn und viele seiner Männer im Halbkreis um sie herum stehen sah.
Zögerlich kam über ihre Lippen: "Herr... was habe ich denn nur verbrochen?" Ein harter Schlag auf
ihren Mund ließen sie verstummen und sofort schossen ihr ob dieses Schmerzes die Tränen in die Augen.
Ungehalten knurrte dieser lediglich, während zwei Männer Fackeln neben Sanguinen entzündeten:
"Schweig, Sklavin! Du hast nur zu reden, wenn Du gefragt wirst!"

Sklavin?? Sanguinen sackte in sich zusammen. So hatte ihr Herr sie nie genannt. Diese Wandlung ihres Statuses löste eine weitere Angstwelle in ihr aus, doch wagte sie nunmehr nichts zu fragen. Zwar hatte sie der Fürst in der Vergangenheit auch recht kalt und meist brutal behandelt, geredet fast nie, doch die Härte und Kälte, die er ihr heute gegenüber zum Ausdruck brachte, war neu.

Sie schloß kurz die Augen, als sie daran dachte, wie hart es allein war, jeden Tag... - oder waren es Nächte? - hier zu überleben.
Nein... Tage konnten es nicht sein, dachte sie bitter. Die Sonne kannte sie nur von der Beschreibung her aus Liedern, welche oft eine Magd leise beim Putzen vor ihrer Kammer gesungen hatte. Die Magd war auch schon lang durch eine andere, schweigsame Frau ersetzt worden.

Ihre Gedanken wurden durch einen weiteren Hieb unterbrochen, als Dragon sie hasserfüllt anstarrte. Mehr durch die Berührung seiner kalten Haut denn des Schlages zuckte sie zusammen, riss jedoch die Augen weit auf, als sie die Peitsche sah, welche er einem seiner Männer reichte. Lang liefen die rauen Riemen aus, sieben Stränge nahm sie voll Panik war, wie aufgeraut wirkten sie.

"Oh nein... nein..." durch fuhr es sie. "Warum...? Ich war doch folgsam... habe sogar mehr getan und gelernt, als verlangt wurde." Sie kam nicht dazu, weiter über eine mögliche Verfehlung nachzudenken. Erbarmungslos ging eine unzählige Folge von Peitschenhieben auf sie hernieder.

Als reiche ihm der Schmerz dieser gepeinigten Kreatur nicht, schickt er einen seiner vermummten Diener zu ihr, welcher ihr brutal und ohne Rücksicht auf die geschlagenen Körperstellen die Kleidung vom Leib reißt.

Sanguinen konnte nur noch wimmern, nicht einmal der Schmerzen wegen, denn geschlagen wurde sie so oft, doch dies heute war ihr noch nie widerfahren. Sie verging wörtlich vor Scham und der Demütigung, als sie wehrlos und entblößt den Blicken des Fürsten und seiner Gefolgsleute ausgesetzt und ausgeliefert war...
"Schweig still, Sklavin! Keinen Laut, verdammt! Auch zu weinen habe ich Dir nicht gestattet. Doch besser, ich gebe Dir einen Grund dazu!" Ein Tritt in den Magen ließ sie würgend nach Luft schnappen und raubte ihr fast die Besinnung.
Eisern versuchte sie auf den Beinen zu bleiben, aus Angst, was er sonst noch tun würde. Sie irrte.

Es machte den brutalen Mann rasend, dass dieses Weib, das ihm nur Ärger einbrachte, ihm ein Dorn im Auge war, sich nicht endlich ergab.
Egal was er machte... sie gab nicht auf.
Die Tätowierungen, die sie seit einer Woche im Antlitz und am Oberkörper trug, hatten sogar einige seiner härtesten Männer umgebracht...
Sie war kurz in Ohnmacht gefallen... danach hatte sie, auch wenn sie zitterte, bis zum Schluss ohne einen Laut durchgehalten.
Es hatte ihn fast um den Verstand gebracht, als sie die hierdurch hervorgerufenen Nebenwirkungen wie das tagelange Fieber und die Entzündungen und Schwellungen ohne ein Wort der Pein überwand.

Jede der harten Aufgaben in der Vergangenheit, die er ihr aufbürdete, führte sie mit einer schlafwandlerischen Sicherheit und Perfektion durch, ohne zu murren, obgleich er sich erhofft hatte, sie hierdurch irgendwann loszuwerden.
Er knurrte unterdrückt, als seine Gedanken dabei landeten, dass dieses Bündel Leben dort selbst den unmenschlichen Waffenunterricht und die dazugehörigen Kampflektionen bislang mit Auszeichnung gemeistert hatte, wo selbst einige seiner Krieger aufgaben.
Die Waffenmeister und Kampflehrer sprachen in den höchsten Tönen von diesem Ding dort, obwohl sie selbst harte Burschen waren.
Dragon versetzte es jedoch nur in unbändige Wut und Hass.
Woher hätte Sanguinen ahnen sollen, dass es auch daran lag, dass der Fürst in dieser Hinsicht einst kläglich versagt hatte, sein Vater sich hierfür unendlich geschämt hatte?
So wuchs Dragons Zorn auf seine Tochter.

Ja, Sanguinen war das Ergebnis jener folgenschweren Nacht, als Dragon die Frau Shanons entführt und auf seine Burg hatte verschleppen lassen. An ihr hatte er jedoch keine Freude und auch nicht lang. Obgleich der blühenden Zeichen des neuen Lebens in ihrem Leib wurde die Frau immer stiller und bleicher, als weiche das eigene Leben aus ihr, je mehr das Kind in ihr wuchs. Alles an ihr wirkte irgendwann fahl und leblos, desinteressiert und letztendlich dann apathisch.
Der in der Nacht der Geburt eilig bestellten Amme war es nur mit Aufbietung all ihres Könnens gelungen, das neue Leben heil zur Welt zu bringen. Yanusha war bereits tot, ehe noch das Kind den ersten Atemzug tat.

Dragons Reaktion auf die Geburt seines Kindes erschütterte das gesamte Reich.
Er war alles andere als erfreut über die kleine Tochter, knurrte nur, als die Amme das kleine Bündel hinhielt: "Warum ist das Balg nicht mit der Mutter verendet?"
So wurde Sanguinen, ungeliebt und nicht gewollt, fort von ihm in einen abgelegenen Teil des Anwesens geschafft, da er sie sonst umgebracht hätte.
Sein Zorn darüber, dass sie lebte, wuchs, als er sie irgendwann fand... die Amme verschwand, wie nach ihr auch so viele, die etwas mit Sanguinen zu tun hatten, sie sahen, mit ihr sprachen.
Niemand durfte von ihr etwas wissen, sollte sie beschreiben können, noch weniger über eventuelle Fähigkeiten berichten oder Umstände, in denen sie lebte...

In den kalten Augen loderte eisige, unbeherrschte Wut, als Dracon die in Ketten liegende Frau dabei beobachtete, wie sie ihn in einer Mischung aus Angst und Schmerz ansah. Er musste sie loswerden.

Diese Kreatur sollte nie wissen, wer er war und noch weniger je die Chance auf den Anspruch erheben können, seine Nachfolgerin werden zu können. Gereizt gab er dem Mann neben ihm eine Anweisung.
Jener sah ihn mit großen Augen an, neigte jedoch gehorsam das Haupt und hob den Arm mit der Peitsche.
"Warte gefälligst bis ich weg bin, das Gewinsel will ich nicht hören, das sie dabei von sich gibt", herrschte der Fürst den Kerkermeister an und machte Anstalten, den Kerker zu verlassen.
Kurz drehte er sich im Türrahmen um: "Ich erwarte jedoch hinterher einen ausführlichen Bericht von Dir."
"Ja, Herr." Der Kerkermeister sah dem Fürsten und seinen davoneilenden Gefolgsleuten nach, wendete sich dann etwas unschlüssig wirkend Sanguinen zu. Er kannte die junge Frau von Geburt an und hatte damals auch das Leid der Mutter Sanguinens mit ansehen müssen.

Er schien zu überlegen. Was hätte sie verbrechen sollen, dass sie derart behandelt wurde seit so langer Zeit... er konnte selbst nicht begreifen, dass die junge Frau derart durchhielt, ihr Wille noch immer nicht gebrochen war nach diesen Torturen und Marterungen.
Er konnte den Sinn nicht finden, um den Auftrag jetzt durchzuführen. Er schrak aus seinen Gedanken hoch, als er hörte, dass die Männer des Fürsten wohl zurück kamen.
Eilig kramte er in den Taschen seiner Hose, ging dabei auf Sanguinen zu, die ihn Ängstlich anblickte und flüsterte, einen Finger auf ihre Lippen legend, als Zeichen dafür, dass sie schweigen sollte.
"Hier, Kleines..." Er zog eine kleine Phiole aus der Hosentasche.
"Nimm das hier schnell ein. Du wirst schlafen und nichts spüren... hör zu..." Hektisch sah er zum Flur, die Schritte näherten sich der Treppe, die zum Kerker führten.
"Ich werde dich hier weg bringen, Du musst fliehen, sonst ist es um dich geschehen... Bitte!"
Sanguinen schlug das Herz bis zum Hals. Fieberhaft überlegte sie. Sollte sie ihm trauen, nach all dem, was man ihr schon angetan hatte? Was, wenn er nur ein grausames Spiel auf Befehl des Fürsten mit ihr trieb, sie nur quälen und an den Rand des Wahnsinns bringen wollte?
Doch welche Wahl blieb ihr... Der Fürst hasste sie, das war ihr nicht erst heute klar geworden. Zögernd nickte sie.
Der Kerkermeister merkte ihr Zögern, lächelte aber erleichtert, als sie zustimmte.
"Gut so, Kleines... komm, trink..."
Sanguinen schloß die Augen, als eine zähflüssige, bittere Flüssigkeit ihre Kehle herabrann.

Im nächsten Moment schreckte das Mädchen hoch, als der Kerkermeister aufstöhnte.
Sie schrie auf, als mächtige Fangzähne aufblitzten im Schein der Fackeln und sich erbarmungslos in das Genick des Kerkermeisters senkten.

Dragon knurrte animalisch. Den Biss lösend, brach er dem Mann ohne Gefühlsregung das Genick und schleuderte den Körper in eine Ecke, als wäre er eine Puppe aus Stroh, blieb dann vor Sanguinen stehen. Er griff wortlos hart in ihr Haar und zog den Kopf soweit zurück, dass ihre Kehle sich ihm darbot.
Hilflos röchelte Sanguinen in diesem unbarmherzigem Griff, alles an ihr war unnatürlich verrenkt und sie spürte, dass das Mittel nur langsam begann zu wirken, doch ein Trost schien ihr, dass sie nun nicht merken müsste, wenn sie starb.
Dragon selber fauchte: "Nun reicht es mir mit dir, du kleine Hexe! Dann nimm jetzt mein Erbe. Aber... anders als du es wohl dachtest!"
Sanguinen wand sich mit schmerzverzerrtem Gesicht in seinem unbarmherzigen Griff, doch gehorchten auf einmal ihre Gliedmaßen nicht mehr... und so müde wurde sie. Sie blinzelte.

Die andere Hand des Vampirs presste sie zurück an die kalte Wand des Verlieses, verhinderte jetzt vollkommen, dass sie sich noch bewegen konnte und er den Biss falsch ansetzte. Auch wenn ihm egal war, dass sie leiden könnte, hatte er kein Interesse daran, sich zu beschmutzen.
Erneut entblößten sich die riesigen Fangzähne des Vampirs.
Im Grunde kam ihm ihr Blut nur gelegen. Seit Tagen war die Jagd schlecht ausgefallen... und die Bewohner im Dorf fanden seit einiger Zeit immer einen Grund, dass es unmöglich schien, dass eine der Jungfrauen zu ihm geschickt wurde.
Das Geräusch des schlagenden Herzens von dem Mädchen vor ihm ... das Blut, das durch ihre Adern pumpte, machte ihn schier verrückt. Langsam näherte er sich, vernahm den süßen Duft ihrer Haut unter dem Gemisch aus Angst, Schweiß und Kerkerdreck... und... etwas anderes...

Dragon runzelte die Stirn und verharrte... Kurz fuhr statt der Zähne seine Zungenspitze über ihre makellose weiße Haut des jungen Fleisches.
Dragon lachte leise auf. Darum war sie so... willenlos... jedes der Mädchen war nie von ihm ruhig gestellt worden... er hatte sich nie die Mühe gemacht, sie mit einer Illusion in den Tod gehen zu lassen. Er liebte es, die Angst in den Augen seiner Opfer zu sehen.
Dragon grinste und näherte sich erneut dem Mädchen. Egal. Das Schlafmittel betäubte sie. Aber nicht das, was er nun tun würde. Leise knurrte er, mit den Zähnen eine kleine, blutige Linie in die Wangen des Mädchens ritzend. "Sehr schön... so hältst Du wenigstens still... mmh... so übel schmeckst Du nicht... ich könnte mir sehr viel Zeit mit Dir lassen... sehr viel Zeit... und nochmal wiederkommen... hmm?"
Der Geschmack ihres Blutes machte ihn schier verrückt.
Irr loderte es in seinem Blick. Hart drückte er sich an den trotz des Mittels bebenden Leib von Sanguinen.
Diese stöhnte unterdrückt auf. Das Mittel gaukelte ihr Illusionen vor... kaltes Metall an ihrem Körper.
Dragon knurrte genüsslich auf, langsam fuhr die Zungenspitze weiter über den Hals... dann jäh senkten sich die Zähne tief und abrupt in das Fleisch.

Das Schicksal, oder wer auch immer in diesem Moment bei ihr war, hatte ein Einsehen mit dem Leid der jungen Frau... obgleich er sie nicht einfach nur ihres Lebens beraubte... irgendwas in Dragon war wohl neugierig... oder er wollte sie noch länger leiden sehen... während sie bereits durch Mittel und Blutverlust längst in einer anderen Sphäre auf den eigentlichen Tod wartete... das Herz immer langsamer schlug... unaufhaltsam das letzte Blut aus der Wunde am Hals rann, da er sich nicht die Mühe machte, diese zu schließen... und schon gehen wollte... drehte er sich noch einmal um.
Mit einer Hand durch das zottige Haar fahrend ging er zurück.
Unwillig ob seiner Reaktion knurrte er widerwillig, hob jedoch seine Hand und ritzte mit dem langen Nagel seines Zeigefingers tief in sein Handgelenk, presste es an ihren halb geöffneten Mund und ließ etwas seines Blutes in ihren Mund tropfen.
Aufmerksam musterte er hierbei das bleiche und regungslose Antlitz, murmelte "Jetzt zeig mir, wie stark du sein kannst, Tochter... und ob Du wirklich meine Tochter bist..." Noch immer glaubte er nicht, dass sie es war, dachte, Yanusha hätte damals das Lager eines der Bediensteten geteilt.

Sanguinens Wille war noch immer nicht gebrochen. Die Schwelle des Todes... ihr eigenes Leben war längst verloren... doch sie selber nicht bereit sich zu verlieren... etwas in ihr wollte noch immer kämpfen. Krampfhaft schluckte die junge Frau das kalte Blut des Vampirs... der glasige Blick - hervorgerufen durch das Mittel und die Schmerzen - brach und haltlos sackte ihr Kopf nach vorn.
Dragon hatte nie Gebrauch gemacht von seiner Möglichkeit, ein Kind der Nacht zu erschaffen.
Besonders Geduldig war er auch nie gewesen und noch weniger hatte er seinen Lehrmeistern der Nacht lang zugehört. Er wollte nur eines: Töten und Macht.
So blickte er ungeduldig zu dem nun stillen Körper vor ihm. Gelangweilt löste er die Schlösser der Ketten, welche Sanguinen in der schmerzhaften Position hielt. Er ging einen Schritt zur Seite, als der Körper auf den Boden vor ihm aufschlug, beäugte nochmals diesen. "Ach... was soll's. Du wirst den Ratten sicher gut bekommen." Dragon wendete sich gähnend ab und verließ den Kerker, Türen nicht mal verschließend. Wozu auch. Sie würde nicht aufstehen.
Dachte er.

Sanguinen hatte ein verdammtes Glück im Unglück. Ihr Körper lag ungeschützt in einem Verlies, wäre unter normalen Umständen den Zeitenwechseln ausgesetzt... wenn nicht die Tatsache bestände, dass sie sich in einem der untersten Kerker befand, der nicht einen Lichtstrahl von außen hereinlassen konnte. Es gab kein Fenster, keinen Verschlag, nichts. Sie befand sich direkt unter der Erde.
So durchlief sie ungefährdet, aber auch unbeaufsichtigt die Wandlung, die sie an sich nicht hätte machen brauchen. Ihr "Vater" hatte einen geborenen Vampir gezeugt...
Sanguinen trug seit der Zeugung charakteristische Züge eines reinen Vampirs... körperlich zumindest.
Doch der eigentliche Trieb war in ihr nie ausgebrochen. Voraussetzung für eine gute Kämpferin.
Jetzt jedoch wurde sie zu dem, was in ihr schlummerte... und somit unberechenbar und perfekt.
Die Lektionen, die sie erlernt hatte, machten sie zu etwas, das Dragon mehr als nur gefährlich werden konnte. Im Falle, dass sich die beiden irgendwann gegenüberstehen würden, hatte er kaum Chancen.

Der Mond kam hinter einer Wolkenfront hervor, als unten im Verlies Fingernägel über den kalten, marmornen Kerkerboden scharbten. Die Ratten in dem Raum verharrten, so wie sie schon den gesamten Tag nur um diesen Körper herum im großen Bogen liefen. Sie schienen zu spüren, dass es ihnen nicht gut bekommen würde, wenn sie zu nah kämen.

Ein Stöhnen entrang sich den blassen, vollen Lippen, dann rollte sich Sanguinen auf die Seite, jedoch sofort verharrend, da sie Schwierigkeiten hatte, ihre Umgebung zu fixieren. Irgendwas in ihrer Sichtweise war anders als sonst. Benommen schüttelte sie den Kopf, blinzelte. Langsam begannen Umrisse schärfer... klarer... und irgendwie... anders als sonst zu wirken. Ihr war noch nicht ganz klar, was passiert war. Alle Informationen des Gehirns begannen gleichzeitig ihren Dienst wieder aufzunehmen, weiterzugeben ... Sanguinen war zu Recht für einige Momente verwirrt und desorientiert. Routinierte Vampirjäger hätten in diesem Moment sicher ihre Hände gerieben, da ein "frisch geborener" Vampir sich kaum hätte wehren können.

Sanguinen jedoch bewältigte auch diesen Übergang schnell. Etwas wacklig zwar, stemmte sie sich hoch und blickte sich keuchend um. Auch Vampire atmen... wenn auch nicht so wie Menschen.
Ihre Augen blitzten rötlich im Fackelschein auf, als sie langsam sondierte... ortete und begriff, wo sie sich aufhielt... nur im Moment noch nicht ganz sortieren konnte, warum. Sie wusste Instinktiv nur eines: Weg hier... und zwar sofort. Unsicher tapste sie barfüßig über den kalten Boden, dies aber im Moment nicht registrierend. Ohne zu wissen warum, presste sie sich an die Wand, Schutz im Schatten suchend und versuchend sich in ihm... und mit ihm zu bewegen.
Sie konnte nicht ahnen, wie perfekt sie dies tat, hatte ihr Meister ihr dies doch oft genug im Wald wörtlich eingeprügelt. Sanguinens Konturen begannen sacht zu schimmern... und ihr Körper verschmolz mit den Schatten. Schritt für Schritt, immer an der Wand entlang... sich mit den Fingern über deren Oberfläche tastend, ging sie die Treppe hinauf.

Unwillkürlich presste sie sich noch mehr an das Gemäuer, als eine Wache unmittelbar an ihr vorbeigeht, als sie den Treppenabsatz erreicht.
Sanguinen hält sich instinktiv eine Hand vor Augen, denn irgendwie kommt ihr hier alles heller vor als sonst. Die Fackeln an der Wand faszinieren sie, dennoch zwingt sie sich weiterzugehen, zuckt ständig zusammen, da ihr jedes Geräusch merkwürdigerweise wie ein Knall in den Ohren klingt. Was war denn nur mit ihr los? Was ist da unten passiert? Sie stöhnt auf, da es ihr unglaublich schwer fällt, auf den Beinen zu bleiben. Eine seltsame Schwäche zerrt an ihren Kräften und, Himmel nochmal, dieser blöde Durst. ...was soll das... sowas hat sie doch sonst auch nicht so gestört? Sanguinen schüttelt unwillig den Kopf und gibt sich innerlich selbst einen Tritt. Jetzt war einfach keine Zeit hier rumzuschwächeln.

Die junge Frau schaute um die Ecke, als sie das Ende des Flures erreicht hatte, spürte die Angst und die Erregung, als ihr bewusst wurde, dass sie gleich zum ersten mal diese Mauern gänzlich verlassen würde. Zum ersten Mal würde sie die Luft einatmen... und sich dabei nicht in einem Zimmer befinden.
Ihr Götter... bitte helft mir, schoss es ihr immer wieder durch den Kopf, bitte... ich will nicht hier enden...

Dass sie eigentlich tot war, eine so genannte Unperson, war ihr immer noch nicht klar.
Erstaunlich, was das Bewusstsein zu verdrängen in der Lage war.

Sanguinen vergewisserte sich nochmals, huschte dann weiter... riss jedoch die Augen auf, als sie von der anderen Seite des Flurs Stimmen vernahm. Das Küchenmädchen und noch jemand... vergnügtes Kichern. Oha, nun aber. Fieberhaft nestelte Sanguinen an der Klinke der Tür herum, schnaufte leise, als das störrische Ding endlich nachgab und... stand mitten auf dem Vorhof der Burg.
Ihre Schultern sackten ein Stück herab, als sie feststellte, dass sie noch längst nicht hier raus kam.
Nun kam doch Panik in ihr hoch. Wohin jetzt?
Und was nur sollte sie machen... der Hunger... Durst... machte sie langsam verrückt und ließ sie komischerweise kaum noch logisch denken. Ein roter Schleier huschte kurz über ihre Wahrnehmung, als sie zum Klotz blickte, an welchem vor kurzem noch jemand Hühner geschlachtet haben musste. Sie konnte das Blut... förmlich... fühlen... das an der Axt klebte... Oh nein... was ist das... wieso diese Gier nach Blut? Sanguinen fuhr zusammen, als ihre Zunge über zwei spitze Zähne... Fangzähne...
Sie schlug die Hände vor den Mund, als sie fast laut aufgeschrien hätte. Verdammt... was hatte er getan... wieso...
Erneut musste sie sich selbst ermahnen... darüber konnte sie nachdenken, wenn es ihr gelänge, hier heraus zu kommen. Sie runzelte die Stirn. Aha. Vampire sind doch so toll im Klettern, oder? Sie blickte kurz das Burgtor an, grinste dann begeistert und ging, wieder unbewusst den Weg wählend, der im Schatten der Burg lag, dabei doch ab und an mit großen Augen zum Mond blickend, der groß und wunderbar dort am Himmel stand. Sie blieb kurz stehen, erleichtert festellend, dass merkwürdigerweise niemand hier war.

Misstrauisch sah sie nochmals zurück, gab sich dabei einen Ruck und schaute das Tor dann vor sich an. Ihr Erstaunen wuchs, als sie sah, dass die Verriegelung des Tores defekt war. Der Balken hing unübersehbar schief in seiner Verankerung.Verankerung. Sanguinen überlegte kurz, legte, sich selbst Mut machend, die Hände auf den Holzbalken und zog sich daran hoch. Es ging leichter als sie dachte. Ohne weitere Mühe hatte sie innerhalb von Sekunden das Tor überwunden und stand nun doch ängstlich, vor der Burg.
DA... da ist sie... haltet sie!

Sanguinen schrie leise auf, als jäh hinter ihr laute Stimmen erklangen und das wütende Gebell der Hunde. Verdammt, er hatte es doch gemerkt... aber... "Du bekommst mich nicht... nicht nochmal!" Sie merkte entsetzt, dass sie schrie... und rannte los, einfach nur noch auf den Wald vor sich zu... das Dunkel der Nacht umfing sie wie ein schützender Mantel... und sie sah auch nicht die Gestalt auf den Zinnen der Burg, die zufrieden grinste, wobei lange Fangzähne aufblitzten. ...und die Männer aufhielt, die gerade hinter ihr her wollten... die Frau auf den Zinnen breitete gebieterisch die Arme aus... sprang dann hinab zu den Männern...

Sanguinen ahnte nicht, dass ihre Geschichte noch lang nicht geschrieben war... Doch dies soll ein andermal erzählt werden...
 

© TaShiRa
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