Last Dragon Warriors von Teufelchen
Kapitel 3 - Das Geschenk

Ich war mir nach dieser, anscheinend nie enden wollenden Nacht, nicht sicher, wie lange ich nun tatsächlich geschlafen hatten. Aber nach meinen Kopfschmerzen zu urteilen, hatte ich das Land der Träume nicht all zu lange besucht. Ich lag schon seit den frühen Morgenstunden wach und starrte Löcher in die Luft. Und ausgerechnet jetzt, wo ich nur noch ganze fünf Minuten im Bett bleiben konnte, setzte die Müdigkeit ein und ich begann, schläfrig zu werden. 
"Aufstehen, das Frühstück ist fertig." Zu spät, ich würde wohl müde in die Schule müssen. 
"Schatz, komm runter oder willst du zu spät kommen?" Es war besser, mich gleich aus dem Bett zu quälen, bevor meine Mutter noch persönlich hinauf kam und mir die Bettdecke weg zog. Es ist wohl das unangenehmste was man sich nur denken kann, wenn man einen neuen Tag so begrüßen mußte.
Verschlafen schob ich mich aus meinem Bett und kroch in meine Hausschuhe. Ich mag meine Hausschuhe. Sie sind klein und süß, genau wie ich. Trotzdem war ich noch immer ohne Freund. Anderseits waren unsere Jungs nicht gerade die reifsten. Mein Freund konnte ruhig etwas älter sein, Hauptsache er war erwachsen und nicht so kindisch wie manch Andere.
Gereizt und quengelig, durch Schlafmangel verursacht, schaffte ich es doch noch irgendwie bis zum Bad vorzudringen. Ich schloß die Tür hinter mir und versuchte möglichst unbeschadet an dem Berg dreckiger Wäsche vorbei zu kommen um zu duschen. Papa war anscheinend gestern von einer seiner Dienstreisen heim gekommen. Mein Vater arbeitete bei der Presse und war ein angesehenerer Reporter. Durch seinen Beruf war er manchmal auf Reisen und dann eine Weile nicht da, manchmal sogar wochenlang. Diesmal führte ihn seine Reise zu einer Ausgrabung einer alten Ruine. Seine Aufgabe bestand dann darin, über die Expedition einen Artikel zu schreiben, in dem auch die kommende Ausstellung im Museum angekündigt wird. Oft brachte er mir etwas von seinen Reisen mit, als Ausgleich für seine Abwesenheit. Ich besaß schon einige Ketten und Tücher anderer Kulturen, daher habe ich denke ich auch meinen hohen Bildungsstand. Ich verließ das Bad in meiner hellblauen Schuluniform wieder und begab mich in die Küche um zu Frühstücken. 
Genüßlich verspeiste ich meine all morgendliche Portion Müsli und begab mich dann zur Schule. Ich legte keinen großen Wert darauf, einige Leute wieder zu sehen, konnte es aber nicht vermeiden. Im Schulhaus lief mir Asuka über den Weg und wir ging zusammen zum Klassenraum. Die meisten meiner Mitschüler waren bereits anwesend und unterhielten sich ausgiebig über ihre Ferienerlebnisse. Wahrscheinlich würden sie noch Wochen über erspähte, angeblich süße Jungs diskutieren und einfach nur dumm kichern. Dieses Gekicher kann einen regelrecht zur Weißglut treiben, immer wieder bekommt man das selbe zu hören. Und wenn ich dachte, es könne nicht schlimmer werden, bewiesen mir die aufgeschnappten Wortfetzen das Gegenteil. Auf dem Weg zu meinem Platz hörte ich wie ein paar Mädchen über einen neuen Jungen sprachen. Ihre größte Sorge schien darin zu liegen, ob dieser denn auch gut aussah. Wenn jetzt schon so viel über ihn getuschelt wurde, fragte ich mich, was hier wohl los sein würde, wenn er wirklich süß wäre. Ich konnte nur hoffen, dass ich mich geirrt hatte oder er in eine Parallelklasse untergebracht wurde.
Dann betrat unsere Lehrerin das Zimmer und ging die Anwesenheitsliste durch. Ausnahmsweise waren alle pünktlich gewesen. 
"Ich hoffe, ihr habt die Ferien genutzt, um neue Kräfte zu sammeln, damit wir  gut vorwärtskommen. Ich möchte euch nun auch einen neuen Mitschüler vorstellen. Er wird ab jetzt mit euch diese Klasse besuchen. Ich hoffe er wird sich hier schnell einleben und ich wäre euch dankbar, wenn ihr ihm alles zeigen könntet. "
Nach diesen Worten war auch das letzte bißchen Hoffnung in mir gestorben. Aber warum interessierte es mich überhaupt; im Grunde konnte es mir egal sein. 
Unsere Lehrerin ging zur Tür und bat den Neuen herein. Nie hätte ich gedacht, das er durch diese Tür treten würde. Ein junger Mann trat vor die Klasse und die anderen begannen freudig zu tuscheln, während sich  bei mir das pure Entsetzen breit machte. Er hatte die gleichen braunen Haare und die gleichen Augen, diese wunderschönen dunklen Augen. Sein Blick ruhte auf mir, das konnte ich deutlich spüren. Unsere Lehrerin sah mich etwas seltsam an, nur wußte ich nicht wieso.
"Keiko, geht es dir nicht gut? Du bist ja ganz blass."
Erst nachdem sie das ausgesprochen hatte bemerkte ich die leichte Übelkeit. Ich fühlte mich wirklich nicht gut und es schien immer schlimmer zu werden. 
"Melde dich bitte beim Schularzt bevor noch etwas schlimmes passiert. Nimm den Neuen mit, dann kann er sich gleich in seiner neuen Schule umsehen."
Ich erhob mich von meinen Platz und verließ das Klassenzimmer mit dem Neuen im Schlepptau. Mir war zu übel, als dass ich mit ihm hätte sprechen können. Außerdem hatte ich Angst vor dem Ende unseres Gespräches und was es vielleicht ergeben würde. Ich konnte froh sein, dass ich so eine Ausrede gefunden hatte.
Schließlich standen wir schweigend vor der Tür des Arztes.
"Du wartest hier."
Der Arzt untersuchte mich eine ganze Weile lang und kam schließlich zu dem Schluß, daß ich ein kleines Kreislaufproblem hatte. Vermutlich hatte ich in letzter Zeit zu wenig getrunken. 
Als ich die Praxis wieder verließ war der Neue verschwunden. Im selben Moment ertönte auch das Signal für die große Pause. 
Ich verließ das Schulhaus und trat ins Freie. Ich wäre jetzt viel lieber allein gewesen, um über alles nachdenken zu können. Ich konnte mir nicht mehr ganz sicher sein, was Wahrheit und was Einbildung war. Aber Asuka hatte mich  bereits erspäht und deutete mir mich neben sie zu setzen. 
"Ist jetzt wieder alles in Ordnung mit dir? Was hat der Arzt denn gesagt?"
"Ich hatte Kreislaufprobleme, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Du brauchst dich nicht um mich zu sorgen."
"Das habe ich auch gar nicht. Warum denn auch, du warst noch nie ernsthaft krank." Man merkte, dass sie mich nur ärgern wollte. Aber sie hatte Recht. Ich kann mich nicht erinnern, jemals ernsthaft krank gewesen zu sein.
"Los, jetzt spann mich nicht so auf die Folter. Hast du mit Takashi schon gesprochen?"
"Takashi, wer soll das sein?"
"Na der Neue. Und, hast du?"
"Nein."
"Das ist schade, aber vielleicht habe ich dann ja mehr Chancen bei ihm. Sag, findest du ihn auch so attraktiv wie ich?"
"Der und attraktiv? Also ich bitte dich."
"Warum, denkst du anders? Ich finde ihn jedenfalls süß."
"Nie im Leben ist dieser Kerl süß. Ich mag ihn jedenfalls nicht, sollen die andern doch von ihm halten was sie wollen."
"Nun, dann wird es dich ja auch sicher nicht stören, dass Reika gerade ihre Chancen ausspielt."
"WAS!! Du glaubst doch nicht etwa wirklich, dass er sich auch nur annähernd für Reika interessieren könnte, oder?!"
"Aha, hab ich’s mir doch gedacht! Du magst ihn, gib es ruhig zu."
"Das tu ich nicht! Also ich frag mich wirklich wer dir immer diese Flausen in den Kopf setzt!"
"Wenn du ihn nicht magst, warum regst du dich dann so darüber auf, dass sich Reika an ihn heran macht. Und Dank deiner Schreierei weiß es nun die halbe Schule."
"Und was soll sie wissen?!"
"Dass du ihn magst!"
"Aber das tu ich doch gar nicht!"
"Doch, und Dank deines Temperamentes mußt du ihm deine Liebe noch nicht einmal in einem Brief gestehen. Er weiß es jetzt auch so! Ist das nicht toll?!"
Ich drehte mich zu ihm herum und sah ihn einfach nur an. Reika stand neben ihm. Mit einem Mal zog sie Takashi zu sich heran und küßte ihn, vor den Augen der anderen Schüler. Erwartungsvoll sah sie mich danach an, auch die anderen Schüler warteten auf eine Reaktion meinerseits. 
Das Schulklingeln bewahrte mich glücklicherweise vor weiterem Übel.
Die Gruppe um uns herum löste sich wieder auf und begab sich zurück in die Klassenzimmer. Am Ende waren nur noch wir zwei übrig geblieben. Schließlich schaffte ich es aber doch noch, meinen Blick von ihm zu lösen und ging zum Unterricht zurück. Die restliche Zeit über wünschte ich mir sehnlichst, dass ich endlich gehe konnte. Anderseits konnte es auch passieren, dass nach der Schule das Gelächter und Getuschel erst richtig losging. Das Klingeln ertönte. Endlich, die Schule war aus. Die Türen der Klassenzimmer öffneten sich und die Korridore füllten sich mit nach Hause strömenden Schülern. Es wurden Stimmen laut, die sich noch schnell die verschiedensten Dinge zuriefen. Ich packte meine Sachen und wollte so schnell wie möglich gehen. Ich befürchtete Takashi würde mich auf die Sache von vorhin ansprechen wollen. Meiner Meinung nach war diese Sache schon peinlich genug, und vor allem verwirrte sie mich total. Ich war gerade mal ein paar Schritte vom Gebäude entfernt als mich plötzlich jemand ansprach. Ich drehte mich um und sah Reika.
"Na sieh mal an. Wen haben wir denn da? Wenn das nicht unsere kleine Herzensbrecherin ist. Das war übrigens eine tolle Show, die du vorhin auf den Hof abgehalten hast. Ich hätte nie gedacht, dass du zu so etwas in der Lage wärst."
"Ich weiß überhaupt nicht was du meinst."
"Ach komm schon, jetzt tu doch nicht so. Glaubst du wirklich ich hätte nicht bemerkt wie ihr euch angesehen habt? Es schien es würdet ihr euch gegenseitig mit den Blicken ausziehen!"
"Jetzt spinnst du aber total!"
Allmählich packte mich die Wut. Wie kam sie nur auf solche dämlichen Gedanken? Und außerdem: Wer hatte hier wen geküßt!
"Weißt du was? Du bist leicht zu durchschauen! Und ich warne dich, wenn du dich weiter an ihn heran machst, passiert ein Unglück!"
"Ja sicher, und was sollte das sein? Denkst du wirklich, dass zwischen uns etwas läuft? Ich kenne ihn doch gar nicht! Und selbst wenn er noch solo sein sollte, glaube ich nicht, dass er sich für jemanden wie dich entscheidet! Und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe!"
"Wie kannst du es wagen in einem solchen Ton mit mir zu reden! Ich habe bis jetzt jeden Jungen bekommen, den ich haben wollte und wegen dir wird sich daran sicher nichts ändern! Dafür werde ich schon sorgen!" Sie schien wütend auf mich zu sein. Sie hatte sich jedoch schnell wieder gefangen und fügte hinzu:
"Nun, wenn du meinst, du mußt dich mir in den Weg stellen, nur zu. Aber den Kampf wirst du verlieren. Was glaubst du wohl wie er reagiert, wenn ich ihm meine Schokolandenplätzchen schenke. Bist jetzt konnte ihnen noch niemand widerstehen."
"Ach mach doch was du willst. Du merkst ja noch nicht einmal, wie lächerlich du dich machst. Wenn du meinst, dass du ihn haben willst, nur zu, versuch dein Glück. Aber lass deine Komplexe gefälligst nicht an mir aus. Einen schönen Tag noch." Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging. Obwohl ich versucht hatte, mich nicht einschüchtern zu lassen, war ich dennoch betrübt über ihre Worte. Nicht dass ich in ihn verliebt war oder so, aber er tat mir dennoch irgendwie leid. Der Gedanke, dass diese Art von Jungs solchen Mädchen ausgeliefert sein sollten, stimmte mich traurig. Ich konnte nur hoffen, dass er mich mehr mochte als Reika. 
Diesmal nahm ich nicht die Abkürzung sondern ging am Park entlang, um nach Hause zu gelangen. Schon traurig, dass die Welt von solchen Leuten wie Reika regiert wurde. War das Leben unter solchen Bedingungen überhaupt noch lebenswert? Letztendlich würde ich immer das Gefühl haben, anders zu sein und nicht dazu zu gehören. Nur schienen andere nicht dieses Gefühl zu haben, und ich fragte mich allmählich, ob ich in meiner, richtigen, Welt war. Ich gehörte nicht hier her.
"Na du? Warum schaust du denn so traurig drein? Ist etwas schlimmes passiert oder hat dir eine gewisse Person durch ihre Worte den Tag versaut?"
Takashi kam hinter einem Baum hervor und stand mit einem Male direkt vor mir auf dem Weg. Ich war so in meine Gedanken versunken gewesen, dass ich ihn gar nicht erkannte und ihm mit meiner Schultasche reflexiv eine über briet. 
"AUA! Sag mal spinnst du? Warum schlägst du mich denn?"
"Ah! Tut mir leid, ich habe dich nicht erkannt."
"Behandelt man so etwa neue Mitschüler? Und was hast du da eigentlich in deiner Tasche? Steine?"
"Werd gefälligst nicht frech, ich habe mich schließlich bei dir entschuldigt. Und außerdem ist es deine Schuld! Warum erschreckt du mich auch so!"
"Warum meine Schuld? Ich hab doch nur an dem Baum dort gelehnt. Es wundert mich, dass du mich da übersehen konntest. Aua, da will man mal nett sein und dann so was. Darf ich wenigstens fragen, wo du in deinen Gedanken warst?"
"Ich war nirgendwo. Ich habe nur über ein paar Dinge nachgedacht, das ist alles. Sag, tut es sehr weh?"
"Nein, so schlimm war es nicht, außerdem sollte ein Junge auch mal was aushalten, oder?"
"Ja." Wir lachten, die Situation war aber auch zu komisch.
"Sag mal, warst du etwa wegen dieser Reika so traurig?"
"Wie kommst du jetzt darauf?"
"Ich habe euer Gespräch mitbekommen, Ich dachte, du könntest jetzt ein bißchen Aufmunterung vertragen, aber wer hätte gedacht, dass mir so etwas passiert. Na ja, jetzt wissen wir beide wenigstens, dass ein Mörder bei dir keine Chance hätte. Du kannst dich gut verteidigen. "
"Woher weißt du das, ich habe dich gar nicht da stehen sehen? Und wie kommt es, dass du so schnell hier warst?"
"Später wird sich alles aufklären. Und mach dir wegen dieser Reika keine Sorgen, du bist viel süßer als sie."
Takashi strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte mich einfach nur an. Das machte mich nervös und ich glaubte sehen zu können, wie ich immer mehr Farbe im Gesicht bekam.
"Ich, ähm, ich muß jetzt nach hause, meine Mutter wartet sicher schon mit dem Essen auf mich. Wir sehen uns Morgen. Also bis dann!"
Mit diesen Worten rannte ich davon. Aber eigentlich rannte ich nicht vor ihm, sondern vor mir davon; und vor dem Chaos der Gefühle, das er bei mir veranstaltet hatte. Ich blieb erst stehen, als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Manchmal, aber eben nur manchmal, machte mich seine Anwesenheit unendlich traurig. Das ging mir schon den ganzen Tag so.
"Keiko, ist alles in Ordnung?" Ich hob meinen Kopf etwas an. "Aber Kind, warum weinst du denn? Ist es etwa, weil dein Vater schon wieder weg ist?"
"Wohin mußte er denn?"
"Die Polizei hat vorhin angerufen und ihn gebeten ihnen seine Meinung über einen Mordfall mitzuteilen."
"WAS?"
"Keine Angst, er ist bald wieder zurück. Er hat dir übrigens ein Geschenk
von der Ausgrabung mitgebracht. Es liegt oben in deinem Zimmer."
"OK, ich geh dann mal hoch. Ich habe noch ein paar Dinge für die Schule zu erledigen." 
"Aber willst du denn nichts essen?"
"Nein, vielleicht später."
Ich ging die Treppe hinauf in mein Zimmer und saß einfach nur vor meinem Fenster und dachte nach. Es war mir zu blöd, mich wegen eines Jungen zu streiten, aber ich wollte Reika auch nicht recht geben. Immerhin war ich schon 16, und hatte noch immer keinen Freund. Ob es an mir lag? Bisher hatten sie mich nie interessiert, aber allmählich machte ich mir Sorgen. Die ganzen netten Jungs waren am aussterben, wenn ich einen lieben Freund haben wollte, würde ich mich beeilen müssen, bevor auch der letzte von der Bildfläche verschwand. Vielleicht hatten sie aber auch einfach nur Angst vor mir, vielleicht merkten sie ja, dass ich nicht dazu gehörte, nicht in diese Welt paßte. Und dann war da noch dieser Kuß. Warum bereitete er mir nur so viel Schmerz. Es müßte mir doch egal sein, ich kannte ihn doch nicht. 
Irgendwann löste ich mich aus meiner Gedankenwelt. Es war bereits Dunkel und ich machte das Licht an. Dabei fiel mein Blick auf ein in Leinen gehüllten Gegenstand auf meinem Tisch. Das mußte das Geschenk von Papa sein. Vorsichtig legte ich den Leinen Schicht für Schicht fort und eine Schatulle kam zum Vorschein. Sie machte auf mich einen hölzernen Eindruck, ein sehr weiches und schmiegsames Holz. Aber trotzdem schien sie zu hart um Holz zu sein. Ihre Verzierungen waren wunderschön. Sie brauchte gar keine Farbe, der leichte Braunton reichte völlig aus, um die Kunstfertigkeit ihres Schöpfers ins rechte Licht zu rücken. 
Vorsichtig hob ich den Deckel an. Als ich sie öffnete, ruckte es an meinem Fenster und ich fuhr zusammen. Etwas Staub trat beim öffnen heraus, was mich sehr wunderte, denn normalerweise schenkte er mir nichts Antikes. 
In der Truhe befand sich ein kleines Leinenbündel. Vorsichtig wickelte ich den darin verborgenen Gegenstand aus. Was zum Vorschein kam, war genauso schön anzusehen wie die Schatulle. In meiner Hand hielt ich einen kleinen Drachen, der die Flügel spreizte und den Kopf empor hob. Er sah mich an. 
Er schien aus einem anderen Material zu bestehen als die Schatulle, in der er lag.
Es war ein seltsames Mitbringsel meines Vaters, aber dafür unheimlich schön. Dieser Tag hatte also doch noch etwas Gutes. Morgen würde ich wieder in die Schule gehen müssen und wenn ich genug Kraft für die nervige Reika haben wollte, sollte ich mich besser zeitig schlafen legen. Vorsichtig verstaute ich die Statue wieder in der Schatulle, verstaute diese wieder auf meinem Schreibtisch und ging ins Bett.
 
© Teufelchen
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