Am nächsten Morgen wachte Tim mit Kopfschmerzen
auf. Der Rotwein gestern Abend war zwar lecker, doch die letzten vier Gläser
waren zu viel! Vor allem der 65 prozentige Birnenschnaps! Die Erwachsenen
hatten es gar nicht mitbekommen, wie er ihn sich, nachdem er von dem Drachenausflug
zurückkam, gläserweise mit Cola mischte. So lecker war er!
Dass die Flasche fast 300 Euro (!) gekostet
hatte, sollte er erst später erfahren.
Jetzt war ihm nur noch übel.
Was hast du dir dabei nur gedacht, Kleiner?!
brummte Drakota, der ja Tims Kopfschmerzen genauso fühlte. Und
ich hab dich noch gewarnt! OOOH, dieser KATER!!!
Tim öffnete die Tür zur Dachterrasse
und ging einige Schritte hinaus. Die Muskeln taten ihm weh und er fühlte
sich wie ein alter Opa. Die Kopfschmerzen ließen in der eisigen Morgenluft
zwar etwas nach, doch er sollte sie noch stunden behalten.
"Ich kann nicht verstehen, warum es in meiner
Schulklasse Jungs gibt, die diese so genannten "Flatrate-Saufpartys" cool
finden!"
Tim hatte noch nie in seinem Leben einen "Vollrausch"
gehabt und dabei die Promillegrenze überschritten, doch gestern Abend
war er eindeutig zu weit gegangen.
"Ich hab meine Lektion gelernt. NIE wieder
Alkohol!"
Er hätte es von sich aus niemals so weit
kommen lassen, aber die Flasche mit den zwei Birnen auf dem Etikett war
einfach unglaublich lecker. Dieser süßliche Fruchtgeschmack...
Die meisten anderen Erwachsenen hatten auch
getrunken. Jede Menge sogar!
Doch Frau Müller nicht, denn sie musste
hinterher alle mit dem Auto nach Hause fahren!
Tim zog sich an und ging aus dem Haus zu den
Sellners rüber. Es war 10 Uhr Vormittags und schien erst jetzt so
richtig hell zu werden, als Tim klingelte.
Herr und Frau Sellner waren natürlich
längst schon wach und schienen sehr beschäftigt zu sein. Frau
Sellner war schon den ganzen Morgen dabei, die Schweinerei sauber zu machen,
die die Feier am Heiligen Abend hinterlassen hatte. Besonders hitzig machte
sie ein dicker Rotweinfleck im Teppichboden!
Schimpfend sagte sie: "Zum Fressen sind alle
da gewesen, aber putzen darf ich wieder - typisch!"
Auch Herr Sellner hatte nicht die beste Laune,
denn er las gerade wieder laut vor, was heute morgen in der Zeitung stand.
"Aha! Sie tun es also doch!" schimpfte
er sauer. "Jetzt ist es also amtlich: Der Staatsapparat spioniert schon
seit Jahren heimlich online die privaten Festplatten der Bürger aus!
Aber ich ahnte es eh schon lange! Die immer stärker zunehmenden Kontrollen,
die digitale Abgleichung von Passbildern und Fingerabdrücken immer
und überall, das sechsmonatige Speichern von Telefon- und Internetverbindungen,
bis jetzt - zur heimlichen Online-Festplattendurchsuchung von Privatcomputern.
Das Ganze zeigt deutlich, dass sich unser Demokratiestaat mehr und mehr
in einen kalten Überwachungsstaat verwandelt, der schon heute der
untergegangenen DDR ernsthaft Konkurrenz machen kann! Und diese ganze Faschisierung
und Totalisierung läuft vorwiegend unter dem Deckmantel der "Internationalen
Terrorabwehr". Inzwischen stehen wir den Kriegstreibern aus Übersee
in nichts mehr nach. Mal gespannt, wann das Grundgesetz komplett abgeschafft
wird!"
Seufzend setzte sich Tim auf die Ledercouch
und betrachtete den Weihnachtsbaum, der etwas schief in seinem Ständer
stand. Jemand musste ihn gestern im Rausch wohl mit der Tür verwechselt
haben...
In einer Holzkiste lagen zahlreiche leere
Wein- und Schnapsflaschen. Eine davon kam Tim bekannt vor. Sie hatte zwei
Birnen auf dem Etikett...
"Steht heute sonst noch was in der Zeitung
- zum Beispiel irgendwelche merkwürdigen Vorkommnisse?" fragte Tim
vorsichtig.
Er griff sich einige Walnüsse aus dem
großen Weihnachtsteller, der auf dem Wohnzimmertisch stand, und knackte
sie mit zwei Fingern mühelos. Das wäre für ihn noch beim
letzten Weihnachtsfest unmöglich gewesen, doch nun bekam er mehr und
mehr die Kräfte eines Drachenreiters.
Tim war sehr stolz darauf.
Herr Sellner sah ihn mit mattem Blick fragend
an. "Du meinst, ob irgend welche besoffenen Randalierer gestern ein Ufo,
den Weihnachtsmann oder einen Drachen mit einem Kind auf dem Rücken
am Himmel gesehen haben? Ja, da gibt es einige kleinere Berichte..."
Tim erstarrte. Genau das hatte er befürchtet!
Die Aktion am Himmel konnte man ja nicht übersehen, so hell wie der
Mond gestern schien.
Er bemühte sich, damit seine Stimme nicht
zitterte, und fragte vorsichtig: "Ein Drachen mit einem Kind auf dem Rücken?"
Herr Sellner lachte, da er es ganz offensichtlich
für einen Witz hielt. "Oh ja, da gibt es eine Gruppe von Punkern,
die gestern Abend wohl ein Glas zu viel getrunken haben. Während sie
so von Kneipe zu Kneipe zogen, sahen sie Leuchtstreifen und einen Drachen
mit einem Kind auf dem Rücken. Da es alle vier Punker gesehen haben,
ging die Polizei dem Hinweis nach. So steht es jedenfalls hier unten. Sogar
die UFO-Behörde wurde in Kenntnis gesetzt. Schwachsinn!"
Dann blätterte er weiter und murrte:
"Auf eines war zum Jahreswechsel immer Verlass:",
sagte er kopfschüttelnd,
"entweder die Steuern steigen oder die Beiträge
für die gesetzlichen Versicherungen - oder beides! Vor der letzten
Wahl war davon natürlich keine Rede. Tim, merke dir eines: Politiker
sind wie Tauben. Sind sie am Boden, fressen sie dem Volk aus der Hand,
doch kaum sind sie oben, bescheißen sie das Volk!"
Im selben Moment klingelte das Handy, das Herr
Sellner auch gestern zur Bescherung bekommen hat. Es hing gerade am Ladegerät
und war noch halb in Folie eingepackt.
Nervös und ahnungslos fummelte er auf
der Tastatur rum.
"Die grüne Anruftaste oben rechts-" sagte
Tim.
"Ah ja, jetzt hab ich´s. HALLO!?" rief
er so laut in das Handy, dass man es im Haus nebenan noch hätte hören
können.
"Guten Tag, ich bin´s, Thomas. Kommst
du mit dem neuen Ding langsam zurecht?"
"Ein bisschen." antwortete Herr Sellner, immer
noch halb brüllend. "Bei den neuen Dingern sind die Tasten so klein."
"Heute ist was passiert, was du mir nicht
glaubst. Das musst du aber gehört haben. Gerade eben hat die Polizei
bei mir zu Hause angerufen. Mein ältester Sohn wurde gestern mit Senko
und den anderen Skinheads festgenommen. Die Jungs müssen ja total
durchgedreht sein! Stell dir das mal vor: Betrunken und randalierend zogen
sie am Weihnachtsabend zwischen 17 und 19 Uhr durch das Dorf und hinterließen
eine Spur der Verwüstung. Ich habe mir das von der Polizei aufgelistet:
Zuerst traten sie mit ihren Springerstiefeln
bei einem parkenden Opel Zafira beide Seitenspiegel ab und zertrümmerten
mit einem Teleskopschläger die Heckscheibe. Allein hier beträgt
der Sachschaden über 1000 Euro. Kurz danach rissen sie bei einem Parkscheinautomaten
das Solarmodul ab und brachen mit einem Schraubendreher die Münzkassette
auf und entwendeten daraus zirka 50 Euro Münzgeld. Einige Passanten
beobachteten das Geschehen sogar noch, doch niemand hielt es für nötig,
die Polizei zu informieren. Im Gegenteil! Einige Passanten haben ihnen
noch zugejubelt! Soviel zum Thema Zivilcourage.
Kurz danach schmierten sie rechtsextremistische
Symbole an eine Dönerbude und warfen zahlreiche Blumenkübel um,
während sie rechtsextreme Parolen grölten.
Die Polizei hat insgesamt sieben Skinheads,
einschließlich Senko, der seit Tagen per Haftbefehl gesucht wird,
festgenommen.
Bei der Verhaftung leisteten sie erheblich
Widerstand. Außerdem faselten sie ständig etwas von einem Drachen,
den er angeblich gestern Nacht vorbeifliegen sah. Drachen - Verrückt,
oder?
Als sie das sagten, machten die Beamten
unverzüglich einen Drogentest mit ihnen.
Der war allerdings negativ. Außerdem
waren sie nicht die einzigen, die das behaupteten. Eine Gruppe von linksextremen
Punkern, die ebenfalls randalierten, behauptete das gleiche, nachdem sie
von den Skinheads die Fresse poliert bekamen. Die Polizei hat jedenfalls
alle zusammen erst mal verhaftet und abgeführt. Dies war die Bilanz
des gestrigen Heiligen Abends!"
"Und was ist jetzt mit deinem Sohn?" fragte
Herr Sellner fassungslos.
"Den lassen sie heute wieder frei, da er
ausschließlich "nur" dabeistand und zusah, während seine Nazifreunde
mit ihren Springerstiefeln auf die Punker eintraten. Senko hat das sogar
bei der Polizei bestätigt, als er stolz seine Straftatenliste gestand.
Deshalb soll ich ihn jetzt gleich bei der
Wache abholen. Das ist auch der Hauptgrund, warum ich dich anrufe. Mir
wäre es lieber, wenn du mitkämst."
"Kein Problem. Ich wollte sowieso nachher
in die Stadt. Aber um deinen Sohn mache ich mir ernsthaft Sorgen. Früher
war er nett und umgänglich, doch seit er Senko kennen lernte, hat
er sich um 180 Grad geändert. Du solltest ihn mal sehen: Glatze, Bomberjacke,
Militärstiefel und auch dementsprechende Musik, die er sich den ganzen
Tag anhört."
"Vielleicht kommt er jetzt langsam zur
Vernunft. In den nächsten Tagen will ich mit ihm zu einem Holocaustmuseum
gehen, damit er mal einen Eindruck von den Verbrechern bekommt, die er
so "toll" findet! - na ja, ich bin in einer halben Stunde bei dir. Auf
Wiederhören."
Herr Sellner starrte erst fassungslos auf
den Boden, bis er kopfschüttelnd seine Frau ansah: "Es wird immer
schlimmer mit der Jugend! Und das hier ist doch nur ein kleines Dorf!"
Dann sah er Tim an. "Ich muss gleich mit Herrn
Müller zur Polizeiwache. Kommst du mit?"
Tim überlegte kurz, dann willigte er
ein. Bei der Polizei konnte er vielleicht etwas wichtiges erfahren.
.
Es war Mittagszeit, als Tim mit Thomas und
Herr Sellner auf der Polizeiwache ankamen. Tim hatte wie immer eine dicke
Wollmütze über den Kopf gezogen, damit man seine spitzen Ohren
nicht sah.
Vor der Tür empfing sie gleich Herr Gerbrand,
der heute am Weihnachtsfeiertag Dienst hatte und darüber nicht besonders
froh zu sein schien.
Es duftete nach frischem Kaffee, als sie durch
den Flur in ein kleines Büro kamen.
"Ihr wollt jemanden abholen, richtig?" fragte
der Polizeihauptkommissar.
"Ja, meinen Sohn. Glauben Sie mir, es ist
mir äußerst unangenehm!"
Der Polizeihauptkommissar nickte und sagte:
"Sehen sie mal: auf meinem Schreibtisch stapeln sich die Anzeigen. Was
alleine in den letzten beiden Tagen hier hereinkam, das glaubt keiner.
Als hätten wir nicht schon genug zu tun!"
Herr Gerbrandt blätterte sich den Aktenstapel
flüchtig durch: "Sachbeschädigungen, Ehekrisen, randalierende
Nazis und Hooligans, betrunkene Autofahrer, Widerstand gegen Ordnungsbeamte,
und so weiter. Es wird immer mehr!"
"Ist es wirklich so schlimm hier?" fragte Herr
Müller.
"Eigentlich sollten wir uns freuen, weil die
allgemeinen Straftaten, wie Diebstahl oder Einbrüche, erheblich zurückgehen.
Große Sorge bereitet uns in letzter Zeit die zunehmende Gewaltbereitschaft
der jungen Leute gegen Ordnungsbeamte", sagte der Polizeihauptkommissar.
Tim sah sich im Büro um. Ein kleiner
Weihnachtsbaum stand neben dem Fahndungscomputer. Ein riesiges Regal voller
Akten stand direkt an der rechten Wand. Sein Blick fiel auf einige Artikel,
die am Steckbriefbrett hingen:
"Der sprunghaft starke Anstieg rechtsextremer
Straftaten in Baden Württemberg ist laut Landeskriminalamt das Ergebnis
einer alarmierenden Entwicklung.
Nach Polizeiangaben vom LKA wurden in Baden
Württemberg dieses Jahr insgesamt 5271 rechte Straftaten registriert
- ein Plus von fast 15 Prozent (!) zum Vorjahr.
Vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen
wird nationalsozialistisches Gedankengut wieder zunehmend salonfähig.
Auf der berühmten "Schulhof CD" bedrohen
Skin-Liedermacher Demokraten ("Ich kenne Deinen Namen, ich kenne Dein Gesicht...!)
Allerdings muss man bei den Statistiken
auch erwähnen, dass es sich in den meisten Fällen - Gott sei
Dank - nur um kindliche Kleindelikte handelte, wie beispielsweise das Schmieren
verbotener Symbole, das Rufen dummer Parolen, bis hin zur Relativierung
des Holocaust.
Hintergrund ist aber hauptsächlich,
dass sich die soziale Situation in unserer Gesellschaft in den letzten
Jahren drastisch verschärft hat. Viele Jugendliche - meist arbeitslos
und ohne Schulabschluss - seien besonders empfänglich für rassistische
Ideologien.
So hätten rechte Gruppen massenhaft
Zulauf. Aber auch Abiturstudenten und Berufsschüler werden gezielt
und systematisch angesprochen. Mit völlig unpolitischen Freizeitangeboten
wie Grillfesten und Musikabende werde erfolgreich Nachwuchs geworben."
Im selben Moment klingelte das Telefon auf
dem Schreibtisch.
Hauptkommissar Gerbrandt nahm sofort ab:
"Ja, hier Gerbrandt, PHM. Was?! Auch das noch!
Ich bin in einer Viertelstunde am Tatort. Ich informiere auch gleich die
Kollegen von der Mordkommission."
Herr Gerbrandt legte den Hörer auf die
Gabel und gab seinem Kollegen, der gerade eine Tasse frischen Kaffee auf
seinen Schreibtisch stellte, ein kurzes Handzeichen und sagte: "Keine Zeit!
Zwei Leichen wurden eben in Reichental am Fluss gefunden, die bis auf die
Knochen verkohlt sind. Eine Zeugin wird gerade am Tatort befragt. Sie hat
angeblich einen großen Mann in schwarzem Umhang beobachtet. Ein Polizeipsychologe
kümmert sich gerade um sie."
Tim blieb fast das Herz stehen. Das konnte
doch nur der Schwarzmagier gewesen sein!
Während Herr Gerbrandt aufsprang und
seine Jacke vom Stuhl riss, sagte er:
"Kommen Sie bitte alle mit. Dann könnt
Ihr euren Kevin gleich mitnehmen."
Es ging eine Treppe hinunter in den Keller.
Dort öffnete der Polizeihauptkommissar die schwere Zellentür
mit der Nummer 4.
"So, Kevin. Rausch und Aggression abgebaut?
Hier wollen dich ein paar Leute mitnehmen."
Oben im Büro musste Kevins Vater noch
schnell einige Formulare unterschreiben.
"Wie ich von Herrn Sellner gehört habe,
warst du früher ein normaler Schüler mit überdurchschnittlich
guten Noten. Auch im Sozialbereich hast du immer mitgearbeitet. Aber jetzt
liegen drei Anzeigen innerhalb eines Monats wegen Volksverhetzung gegen
dich vor."
Der Polizeihauptkommissar öffnete die
Akte:
Beleidigung, Körperverletzung, Landfriedensbruch,
Paragraph 86a - Öffentliche Darstellung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher
Organisationen, und so weiter.
Außerdem haben sich Leute aus deiner
Nachbarschaft beschwert, dass aus deinem Zimmer rassistische Musik auf
die Straße hallt. Was ist bloß mit dir los, Junge!?"
Kevin lehnte sich zurück und sagte gelassen:
"Ach, das ist anders als Sie denken. Die rechte Musik dient nur als `Einstiegsdroge`
und schürt die Gewaltbereitschaft. Und nicht selten folgen auf Propagandaparolen
dann auch Taten..."
"So!? Bist du schon öfters gewalttätig
geworden?" fragte der Polizeihauptkommissar.
"Ja, mehrmals!" entgegnete Kevin mit einem
Klang von Stolz in der Stimme, den Tim nur allzu gut von Senko kannte.
"Du bist mit dem Senko und den anderen Skinheads
unterwegs und da langst du schnell hin, wenn dir einer dumm kommt! Ob das
jetzt so´n Scheiß Punker ist, ´ne rote Zecke oder ein
Kanake - egal! Da wird voll reingehämmert, mit dem Springerstiefel
noch mal nachgetreten. Dann ist er satt!"
Tim lief es eiskalt über den Rücken!
Kevin hatte offensichtlich keine Skrupel davor, Gewalt offen zu verherrlichen,
was selbst Herr Gerbrandt und seine Kollegen sprachlos machte. Und die
Polizei war ja hartes gewohnt!
"Hör zu, deine Einstellung hat keine
Zukunft!" sagte Herr Gerbrandt und blätterte weiter in der Akte. "Der
Besitzer des Opels, dessen Heckscheibe ihr eingetreten habt, hat sich bereiterklärt
keine Anzeige zu erstatten, wenn ihr den Schaden ersetzt. Und was die Demolierung
des Parkscheinautomaten angeht - die Stadtverwaltung will natürlich
auch, dass der Schaden wieder gutgemacht wird."
Der Polizeibeamte schloss die Akte.
"Das Ganze zieht jetzt natürlich ein
Ermittlungsverfahren nach sich. Die Akte geht jetzt an die Staatsanwaltschaft
Rastatt, wo ihr ja inzwischen bestens bekannt seid! Alles weitere
entscheidet der Staatsanwalt. Für heute jedenfalls kannst du nach
Hause gehen. Aber wir beobachten dich!"
Während der Heimfahrt sagte keiner ein
Wort. Weder Kevin noch den anderen war nach reden zumute. Sein Vater war
stinksauer. Tim wollte nicht in Kevins Haut stecken. Anderseits hatte er
mit Schlägertypen wie ihm kein Mitleid. Doch Kevin war eigentlich
kein Schlägertyp wie Senko, sondern eher ein Mitläufer.
.
Wieder bei sich zu Hause angekommen, eilte
Tim hoch ins Dachgeschoss zu seinem Drachen.
"Der Schwarzmagier hat zwei Menschen gegrillt.
Hab es vorhin auf der Polizeiwache erfahren." sagte Tim keuchend.
Wer waren die zwei?
"Das erfuhr ich leider nicht. Aus welchem
Grund steckt Necramor zwei Menschen in Brand?"
Keine Ahnung. Aber das erfahren wir schon
noch!
"Necramor weiß ja inzwischen jetzt,
wo ich wohne!"
Und genau das beunruhigt mich! entgegnete
der Drache.
"Außerdem weiß er jetzt, dass
ich auf dir geritten bin. Hier bei mir bist du ab jetzt nicht mehr sicher!"
Der Drache nickte nachdenklich.
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