Magische
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Íja Macár
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 Das Geständnis / K34 (Sylvia)
 

Pläne aus der Höhle
K36
 von: Andreas Rabenstein

Hragnir drehte seine Augen zur Höhlendecke hoch. 

"Chotis, das ist typisch für dich! >Das ist unsere Rückreisegarantie!<", äffte der Prólm seinen Begleiter ziemlich naturgetreu nach. Die Höhle dröhnte von der kräftigen Stimme des Riesen. 

"Was meinst du, wie solch ein Fürst oder Graf oder wie auch immer reagiert, wenn man seinen Vater aus seinem eigenen Schloß entführt, der zu allem Überfluß noch nicht einmal als Magier etwas taugt?"

Der Dämon schien im ersten Augenblick tatsächlich etwas sprachlos zu sein. Sein, wie er annahm, genialer Handstreich hatte sich in einen satten Griff in die Latrine verwandelt. Doch Chotis wäre nicht er selbst, wenn er sich von solcherlei Kleinigkeiten entmutigen lassen würde. 

"Mein lieber Hragnir, reg´ dich nicht auf!" - "Hrmpf!" - "Sicher gibt es doch in der Nähe eine größere Ortschaft oder sogar Stadt, in der sich bestimmt ein kundiger Magier finden läßt, nicht?"  Bei diesem Nachsatz wandte Chotis sich an Kani, die den kleinen Streit mit einer Mischung aus Verwirrung und Belustigung verfolgt hatte. Sie nickte.

"Siehst du, Hragnir! Alles gar nicht so schlimm. Und Ziranubishath hier hat sicher ein paar Beziehungen, die er bemühen könnte, um uns möglichst schnell loszuwerden." Diese Worte wurden an den enttarnten falschen Zauberer gerichtet. Der hockte auf dem Höhlenboden und zupfte verlegen an seiner Robe herum. 

"Und was ist mit den Verfolgern, mit diesem Wargrov und seinen Soldaten? Sie..." Hragnirs Zeigefinger wies auf Kani. "...sagte doch vorhin, wir sollen ihn nicht unterschätzen. Der sah mir auch ganz so aus, als würde er gerne Jagd auf >Monster<..." Der Riese stubste sich mit seinem Daumen auf die Brust. "...machen. Und wie einer der schnell aufgibt, wirkte der auch nicht." 

Ziranubishath meldete sich zaghaft zu Wort: "Der Riese hat nicht ganz unrecht. Wargrov ist ein harter Hund. Außerdem ist da ja auch noch mein Sohn. Der würde zwar kaum einen Finger krumm machen, um mir aus der Klemme zu helfen. Dazu bin ich ihm zu wenig von Nutzen. Doch wenn es darum geht, sein Gesicht zu wahren, kann er richtig fuchsig werden. Ihr seid in sein Schloß geplatzt , habt für Aufruhr gesorgt, habt seinen Ballsaal demoliert und seid dann sang- und klanglos wieder abgehauen. Heute waren der Landadel aus dem weiteren Umfeld des Schlosses dort. Viele der Barone und Junker im Saal haben Éroch ihre Treue geschworen. Wenn er euch nicht wenigstens in Ketten vorführen und ein wenig auspeitschen lassen kann, macht das nicht gerade einen guten Eindruck. Wahrscheinlich wird er jedoch eure Köpfe als Schmuck für sein Tor verwenden. Éroch ist ein sehr übellauniger Mensch, glaubt mir." 

Allmählich warm geredet, fuhr der falsche Magier der Götter, sich seiner Zuhörerschaft nun sicher, fort: "Hinzu kommt, daß ihr sie..." Und wieder wurde auf Kani gezeigt. "...befreit habt. Das wird Éroch noch weniger gefallen. Wargrov hält sie für eine Diebin und Unruhestifterin, was sie zweifelsohne auch ist." Kani setzte zu einer Erwiderung an, doch Ziranubishath ließ sich nicht unterbrechen. "Doch Éroch hält sie auch als Geisel auf seinem Schloß gefangen. Sie ist die Tochter eines Druiden, Armáran, den mein >geliebter< Sohn dazu zwingt ein mächtiges Elixier zu bereiten, daß er für seine düsteren Pläne benötigt. So stellt er sicher, daß er die beste Qualität bekommt und braucht noch nicht einmal etwas dafür bezahlen." Der alte Mann spuckte aus. 

Auch für Kani schienen diese Enthüllungen neu zu sein. Sie wurde bleich, keuchte und stieß dann hervor: "Dieser Hund! Ich bringe ihn um!"

"Sachte, sachte! Soetwas will gut durchdacht und wohl geplant sein. Du deutetest vorhin an, daß es eine Stadt in der Nähe gibt. Wo finden wir die?",  fragte Chotis, wobei er Kani beschwichtigend auf die Schulter klopfte. Die starrte seine Hand auf ihrer Schulter an, bis der Dämon sie hastig wieder wegzog und begann dann zu berichten:

"Es gibt hier ganz in der Nähe eine Ortschaft, Mardhíl, in der sich auch der Marktflecken für einen Umkreis von mehreren Meilen befindet. Mardhíl und mehrere kleine Dörfer in der Gegend müssen dem Grafen Abgaben bezahlen. Es gibt dort meines Wissens jedoch keine mächtigeren Magier. Die nächste größere Stadt ist etwa 20 Meilen entfernt und liegt im Südwesten von hier am Golf von Bajáne. Es ist Wren Medír, die Hauptstadt von Grudja. Ich war zwar noch nie dort, aber die Stadt ist groß, und ich hörte, daß es dort viele Magier gibt."

"Kannst Du uns hinbringen?", fragte der Dämon.

Sie sah Chotis an und sagte: "Ich muß zu meinem Vater, muß ihm sagen, daß er sich Éroch nun nicht mehr zu beugen braucht..."

"Genau das wird Wargrov erwarten. Er wird dir Fallen stellen  und dich schneller wieder ins Schloß bringen, wie du dir vorstellen kannst. Damit wirst du deinem Vater auch nicht helfen, im Gegenteil", kam unerwarteter Rat von Ziranubishath. Der Vater des Grafen wandte sich an Chotis und Hragnir: "Wisst ihr was, Jungs. Die Not schafft Verbündete. Laßt uns gemeinsam nach Wren Medír gehen und meinem Sohn ein Schnippchen schlagen! Ich war nämlich schon dort und kenne ein paar nette Schleichwege."

Der Dämon und der Prólm sahen sich verdutzt an. 

"Siehst du, mein Freund, meine Intuition ist mal wieder unübertrefflich," prahlte Chotis. Darüber konnte der Riese nur ungläubig den Kopf schütteln.
 


... und so setzt sich das Abenteuer fort:
Éroch und Elgórod -K37 (Sylvia)
 

... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann mailt mir diese bitte!
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