Magische
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Íja Macár
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 In den Fängen der Chrúms / K57 (Sylvia)
 

Hilfe
K58
 von: Mike

Fryijo nahm das Mädchen vorsichtig auf die Arme, denn eines war ihm bewusst, hier bleiben konnte er auf gar keinen Fall. Andere Chrúms würden sicher bald folgen, und diese wären bestimmt mächtig sauer, wenn sie ihre Kameraden alle tot am Boden liegend fänden. Fryijo wagte einen vorsichtigen Blick, nach rechts und nach links, an dem Höhleneingang. Als er sich sicher war, dass niemand auf der Lauer lag, rannte er so gut er konnte in den tiefen Wald, dort würden ihn die Chrúms so schnell nicht finden.
Es verging eine lange Zeit, bis Fryjios Beine ihn nicht mehr tragen wollten und er völlig kraftlos zusammensackte. Völlig erschöpft, galt seine erste Sorge dem Mädchen. Ihr Atem war sehr flach und ihren Pulsschlag konnte Fryijo kaum spüren. "Komm schon, Mädchen, mach jetzt nicht schlapp, ich werde schon Hilfe finden", flehte Fryjio bittend. Aber tief in seinem Innern wusste er genau, dass, wenn er nicht sehr bald Hilfe finden würde, das Mädchen keine Chance hatte zu überleben. Zu hoch war der Blutverlust, und so wie es schien, füllte sich die Lunge des Mädchens langsam mit Blut. Wenn das der Fall war, müsste sie wohl an ihrem eigenen Blut ersticken. Müde lehnte sich Fryijo an einem Baum und schloss nur kurz seine Augen.

"Ich glaube er kommt langsam wieder zu sich."

"Sieht so aus, wie gehts dem Mädchen inzwischen?"

"Na ja, sie lebt noch. Hatte verdammtes Glück, dass wir vorbeigekommen sind, noch einige Zeit mehr und sie wäre gestorben"

Fryjio vernahm merkwürdige Stimmen, aber sie klangen so weit entfernt. Er wollte seine Augen öffnen, doch hatte er nicht die Kraft dazu, zu müde war er. Er fühlte sich bleischwer. Doch als er das Wort "Mädchen" hörte, fiel ihm plötzlich wieder alles ein. Fryjio riss seine Augen erschrocken auf. Wo war er bloss? Er lag am Boden, mit einer Decke bedeckt. Er befand sich immer noch im Wald, allerdings nicht mehr an der Stelle, wo er sich vorhin noch befunden hatte. In der Mitte brannte ein Lagerfeuer und rechts von ihm an einem Baum gebunden stand ein kleiner Esel. Fryjio stützte sich auf seine Ellenbogen und blickte sich rings um im Lager. Da sah er einige Schritte von ihm entfernt das Mädchen liegen. Auf weichen Decken gebettet und wärmend zugedeckt. Neben ihr stand ein Zwerg, mit zwei bis an die Schultern reichende Zöpfe und einem langen Bart, in den er sich an den Enden ebenfalls kleine Zöpfe geflochten hatte. Er stand einfach da, blickte Fryjio aus dunklen Augen an und grinste zu ihm herüber. 

"Na, junger Mann, könnt ihr euch wieder bewegen? Hier habt ihr etwas zu trinken."
Fryjio erschrak fürchterlich, als neben ihm eine tiefe Stimme donnerte und diese Worte zu ihm sprach. Als er sich umblickte sah er allerdings erst einmal ein paar Pferdehufe. Sein Blick wanderte nach oben, und dort, wo normalerweise der Hals und der Kopf eines Pferdes zu vermuten gewesen wäre, begann der Oberkörper eines Mannes. "Was zum...", stotterte Fryjio mit zitternden Lippen.
Was dort neben ihm stand, war tatsächlich ein Assandé. Einer derjenigen, die man nur aus den Geschichten kennt. Sie galten als furchtlose Krieger, als Mythos. Fryjio hatte als Kind einige Geschichten über dieses Volk gehört, aber gesehen hatte er noch nie einen von ihnen. Der Assandé ging mit seinen Vorderbeinen in die Knie und beugte sich tief zu Fryjio hinunter, um ihm einen Becher zu reichen. Fryjio bemerkte wie muskolös dieser Assandé war. Das Fell des Pferdekörpers hatte einen dunklen Braunton, das beinahe lückenlos in die Hautfarbe des Menschlichen Teils überging. Er hatte schwarzes, schulterlanges Haar, das er zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte. Er trug ausserdem einen gut geschnittenen Bart. Zwei Goldenen Ohrringe schmückten den Assandé und Fryjio hätte auch schwören können, noch nie in so farbintensive blaugrüne Augen gesehen zu haben. 
"Da..Danke", brachte Fryjio nur recht zögerlich hervor, und trank begierig das kühle Wasser, aus dem Becher, das ihm der Assandé gereicht hatte.
"Sagt mal, was ist denn passiert, euch und diesem Mädchen dort, seid ihr überfallen worden?"
Neugierig musterte der Assandé, Fryjio und lauschte dessen Bericht über die Chrúms, und dass das Mädchen ihm auf der Flucht geholfen hatte, er sie allerdings nicht kannte. 
"So, Chrúms also!" brummte der Assandé. "Eines jener Völker, die das Leben anderer nicht achten und erst aufhören zu morden und zu töten, wenn sie selbst in ihrem Blut am Boden liegen und ihr widerliches Dasein mit einem letzten Atemzug beenden." Man merkte dem Assandè regelrecht seinen Ekel den Chrúms gegenüber an. Dann wandte sich der Assandé an den Zwerg: "Kosh, wache du über unsere Gäste, ich lasse dir Sirti hier, dieser wird jede Gefahr wittern. Ich hingegen werde mich auf den Weg machen und den Chrúms entgegen gehen, bevor sie unser Lager entdecken, denn dann wäre das Leben des Mädchens wieder in Gefahr."
Der Zwerg nickte kurz und meinte noch: "Nimiéed, pass auf dich auf, diese Chrúms sind feige und hinterhältige Kämpfer."
"Keine Sorge, Kosh, ich werde mir zu helfen wissen." Der Assandé lächelte kurz zu Fryjio herüber und verschwand im Dickicht des Waldes.

Fryjio stand langsam auf und ging mit wackeligen Beinen zu dem Zwerg und dem Mädchen hinüber. "Entschuldigt bitte, wer ist Sirti?" Der Zwerg konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, und zeigte auf einen Haufen Steine, der direkt neben der Schlafstelle von Fryjio lag. "Das ist Sirti", verkündete der Zwerg sichtlich amüsiert.
Fryjio runzelte die Stirn, hatte er gerade richtig verstanden? Meinte der Zwerg wirklich den Haufen Steine dort? Doch was war das? Mit einem Male, kam Leben in die Steine, das schmutzige Grau wich einem dunklen Grün, das zwischendrin auch einige Tupfer Rot und Blau enthielt. Die glatte Oberfläche wurde plötzlich Schuppig und an einem Ende des Haufens, blitzte in einem Nu ein tiefrotes Augenpaar auf.
"Ein Drache, Sirti ist ein Drache?" rief Fryjio überrascht auf. 
"Ja, aber einer von der kleinen Sorte, und liebenswerter als die anderen. Eigendlich ist er ja für mich mehr wie ein Hund, nur streicheln und schmusen kann man mit ihm nicht so gut, es sei denn man mag sich überall Schürfwunden holen, an den ganzen Hornplatten und Krallen. Aber er kann jederzeit und überall ein Lagerfeuer entfachen. Und... er hat euch beide gefunden", setzte der Zwerg noch nach.
Fryjio sass da und sperrte den Mund auf, jetzt hatte er schon zwei mysthische Wesen an einem Tag gesehen, und das kurz hintereinander.

Der Wald war ziemlich dicht. Überall wucherten Schlingpflanzen und Farne. Riesige Bäume mit dichtem Geäst und undurchdringlichem Blätterdach liessen kaum Licht auf den Boden fallen. Niemiéed liebte diese Wälder und deren Duft. Obwohl er es auch liebte über weite Prärien zu galoppieren, mit dem Wind im Haar, und im Wettstreit mit den wildlebenden Pferden. Doch Stimmen weckten Niemiéed aus seinen Gedanken:
"Hier muss Mann gewesen sein, viel Blut hier am Boden"
Tatsächlich, eine Rotte von zehn Chrúms hatte sich gebildet, und diese verfolgten nun die Spur von Fryjio. Sie waren nun genau an der Stelle, an der Sirti Fryjio und das Mädchen aufgespürrt hatte. Einer der Chrúms tastete den Boden ab und roch an seinen Fingern. 

"Nicht alt das, vielleicht wenig Zeit vergangen, aber dann kommen grosse Tier und Pferd und eine kleine Pferd, bestimmt mitgenommen Mann und andere Mann"

Die Chrúms hatten trotz ihrer Beschränktheit bemerkt, dass Fryjio und das Mädchen von Sirti gefunden worden war, und dass Niemiéed und Kosh die beiden mitgenommen hatten. Plötzlich war ein Brüllen zu hören, über Niemiéed hatte sich einer der Chrúms in einem Baum versteckt gehabt, und liess sich nun mit einem gezückten Schwert auf den Rücken von Niemiéed fallen. Doch das war ein böser Fehler. Niemiéed war ein erfahrener Assandé Krieger, und er wusste genau, dass seine Gegner immer versuchten, auf den Rücken eines Assandé zu gelangen, um diesem einen Dolch oder ähnliches in den Rücken zu stoßen. Oder gar versuchten, einem Assandé die Kehle durchzuschneiden. Deswegen hatte sich Niemiéed seine Rückenklingen angelegt. Dolchartige Handlange Spitzen die am gesamten Rücken des Pferdekörpers entlangliefen, und jeder der so dumm war, Niemiéed auf den Rücken zu springen, trieb sich diese Klingen in den Körper. Genau so erging es auch dem Chrúms. Mit einem jaulenden Aufschrei und einem wimmernden Jammern, bermerkte der Chrúms seinen Fehler erst, als er sich zwei der Klingen in den Unterleib getrieben hatte. Niemiéed reagierte Blitzschnell. Er drehte seinen Menschlichen Oberkörper herum, griff sich in dieser Bewegung sein Langschwert, und hieb dem Chrúms mit einem Schlag den Kopf ab. Schlapp sackte der nun tote Körper in sich zusammen und stürtzte von Niemiéeds Rücken. Ein zweiter Chrúms hatte sich eine Lanze geschnappt und stürmte mit dieser auf Niemiéed zu, um ihn damit zu durchbohren. Niemiéed parierte den Stoß mit seinem Schwert und ließ den Chrúms an sich vorbei stürmen. Dieser drehte sofort um, ließ die Lanze fallen und zog sein Schwert. Niemiéed setzte nun seine Beinklingen ein. Diese saßen über den Hufen und konnten von einem Assandé wie Krallen ausgefahren werden. Diese Klingen hatten eine säbelartige Form, allerdings mit der Spitze nach unten gebogen. Diese Klingen waren etwa unterarm-lang und wirkungsvolle Waffen. Ausserdem schützte diese Waffenrüstung auch die Beine eines Assandé, und diese wurden meistens an allen vier Beinen angebracht.
Niemiéed bäumte sich auf, fuhr die Beinklinge an seinem rechten Bein aus, und rammte diese beim herunterschlagen in die Brust des Chrúms. Knirschend durchdrang die Klinge das Schulterbein und das Herzen des Chrúms. Die anderen Chrúms stürmten weiter vor. Niemiéed nutzte den Abstand und zog seinen Bogen hervor, er legte einen Pfeil an und schoss. Mit einem dumpfen Schlag, so wie wenn man zwei Töpfe aneinanderschlägt, durchschlug der Pfeil die Plattenpanzerung eines Chrúms, direkt beim Herzen. Der Pfeil hatte eine so gewaltige Wucht, dass er den ersten Chrúms einfach durchschlug und einen zweiten, direkt dahinter stehenden Chrúms ebenfalls durchbohrte. Tödlich getroffen stürtzten die beiden übereinander auf den Waldboden. Einer der übrigen Angreifer hatte Niemiéed nun erreicht und wollte diesem gerade mit einem Schwerthieb zu Leibe rücken, doch bekam dieser den äusserst harten Bogen zu schmecken, den ihm Niemiéed blitzschnell mit einem mächtigen Hieb gegen den Helmbewährten Kopf schlug. Ein lautes aber kurzes Knacken liess erkennen, dass der Helm zwar stabil gewesen sein mochte, aber nicht das Genick des Chrúms. Mehrere Schritte flog der so getötete Chrúms rücklings durch die Luft.
Doch die Chrúms gaben einfach nicht auf. Jetzt war es Zeit für einen Gegenangriff. Niemiéed zog sein Doppelklingenschwert aus der Halterung an seinem Rücken heraus, und wirbelte durch die Gruppe der restlichen sechs Chrúms. Diese waren so überrascht von diesem Gegenangriff, dass sie beinahe erschrocken zurückwichen. Niemiéed wirbelte sein Doppelklingenschwert über seinen Kopf und an den Seiten entlang, wobei er einen Chrúms am Hals erwischte und einem anderen die Klinge zwischen die Plattenpanzerung rammte. Einen anderen Chrúms konnte er noch mit einem Tritt nach hinten und einer seiner Beinklingen erledigen. Jetzt standen die letzten zwei Chrúms ratlos da. Sie blickten sich an. Dann warf sich einer von ihnen auf den Boden und schrie: "Du haben Erbarmen, wir nix mehr kämpfen, bitte verschonen!" Worauf sich auch der zweite in den Dreck warf.
Endlich hatten sie aufgegeben. Niemiéed konnte es nicht fassen, noch nie hatten Chrúms so verbissen um etwas gekämpft. Normalerweise traten diese nach dem ersten getöteten Chrúms die Flucht an. Irgendetwas musste sie dazu getrieben haben. Wie dem auch war, Niemiéed fesselte und knebelte die beiden und beschloss, sie zu einem Verhör mit ins Lager zu nehmen.
 

© Mike

... und so setzt sich das Abenteuer fort:
Dunkle Mächte -K62 (Mike)
 

... wenn Ihr aber noch weitere Fortsetzungen kennt, dann mailt mir diese bitte!
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